Kampala - Die Staats- und Regierungschefs der 53 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU) sind am Sonntag in der ugandischen Hauptstadt Kampala zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen zusammengekommen. Überschattet wird das Treffen von Terroranschlägen somalischer Extremisten vor zwei Wochen in Kampala. Dabei waren mehr als 70 Menschen getötet worden. Auf dem Gipfel soll vor allem die Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit auf dem Kontinent diskutiert werden, die in Afrika höher als sonst auf der Welt ist.

Auf dem Gipfel geht es auch um Maßnahmen zur Stabilisierung Somalias. Die somalische Übergangsregierung des gemäßigten Islamisten Sheik Sharif Ahmed wird von radikalislamischen Milizen in schwere Bedrängnis gebracht. Eine dieser Gruppen, die Al-Shabaab-Miliz, hatte sich zu den Selbstmordanschlägen in Kampala bekannt. Bereits in den vergangenen Tagen, als die AU-Staaten auf Ministerebene tagten, haben Dschibuti und Guinea ihre Bereitschaft erklärt, die AU- Friedenstruppen in Somalia zu verstärken. Derzeit sind im Rahmen der AMISOM-Mission rund 6.000 Soldaten aus Uganda und Burundi in dem Krisenstaat am Horn von Afrika stationiert.

Sudans Al-Bashir sagte Teilnahme ab

Der mit internationalem Haftbefehl wegen Völkermords gesuchte sudanesische Präsident Omar Al-Baschir hat seine Gipfelteilnahme kurzfristig abgesagt. Al-Bashir war trotz zweier Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur zu dem Gipfel eingeladen worden. Er war erst vergangene Woche unbehelligt zu Gesprächen mit der tschadischen Regierung nach N'Djamena gereist, obwohl der Tschad die römischen Statuten unterzeichnet hat und danach verpflichtet gewesen wäre, ihn festzunehmen. (APA)