Wien/St.Petersburg - Der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna wird im Herbst ein neues Zulieferwerk in der Nähe von St. Petersburg eröffnen. Ein entsprechende Absichtserklärung ("Memorandum of Understanding") wurde bereits 2008 unterzeichnet. Derzeit hat Magna drei Werke in Russland. Nach Angaben von Magna-Chef Siegfried Wolf wird die neue Fabrik rund 300 Mitarbeiter beschäftigen, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. Eine Investitionssumme wurde nicht genannt. Dem Vernehmen nach will Magna im Laufe des Jahres ein weiteres Werk in der russischen Stadt Kaluga südwestlich von Moskau eröffnen.

Im Großraum St. Petersburg produzieren derzeit General Motors, Toyota und Nissan Fahrzeuge. Heuer will noch Hyundai dort eine Fabrik eröffnen. Der russische Automarkt hat vor der Krise der Autoindustrie geboomt und galt als Hoffnungsmarkt. Im Krisenjahr 2009 brach der Autoabsatz dann um rund die Hälfte ein, nur 1,47 Millionen Neuwagen wurden verkauft.

Heuer erholt sich der Autoabsatz dank einer Verschrottungsprämie in der Höhe von 50.000 Rubel (1.277 Euro), die vom März bis Oktober ausbezahlt wird, und staatlicher Subventionen für Autokredite. Im ersten Halbjahr 2010 legte der russische Automarkt im Jahresvergleich um 3 Prozent zu. "2012 wird der Automarkt den Vorkrisenstand erreichen", so Direktor der Automobil-Abteilung im russischen Industrieministerium, Alexej Rachmanow. In zwei Jahren sollen 80 Prozent der verkauften Autos in Russland hergestellt werden, berichtete die Zeitung "Rossijskaja Gazeta". (APA)