Wien - Fast neun Jahre nach dem Abschied des Zeitungsverbandes aus dem Presserat bekommt Österreichs Printbranche voraussichtlich in der zweiten Septemberhälfte wieder ein Selbstkontrollorgan. Mit der offiziellen Präsentation rechnen Kenner der Materie spätestens im Oktober.
Der Mietvertrag für das Büro steht vor der Unterschrift, kolportiert werden Räumlichkeiten am Verlagssitz der "Wiener Zeitung" am Wiedner Gürtel. Auch an der Website wird schon gebastelt.
Fix sind drei Ombudsleute für den neuen Presserat, die vor einem formellen Verfahren vor einem der Senate zwischen Beschwerdeführern und Medien vermitteln sollen:
- Hubert Feichtlbauer, katholischer Publizist, früher Chefredakteur der Furche und Pressechef der Wirtschaftskammer.
- Elisabeth Horvath, Journalistin und 2007 Leiterin der kurzlebigen "Leseranwaltschaft", mit dem der Verein der Chefredakteure den Presserat ersetzen wollte.
- Peter Klar, früher Chefredakteur des Linzer Volksblatt und Ombudsmann des alten Presserats.
Der Presserat entscheidet auf Basis des Ehrenkodex der Presse über Persönlichkeitsschutz, Einflussnahme, Genauigkeit der Berichterstattung. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 28.7.2010)