Slovenj Gradec - Der slowenische Autositzbezüge-Hersteller Prevent Global ist pleite. Das Unternehmen werde in wenigen Tagen Konkurs anmelden, kündigte die Unternehmensführung am Freitag an. Der Vorstand sieht keine Chancen für eine erfolgreiche Sanierung mehr, nachdem sich auch ein potenzieller strategischer Partner zurückgezogen hat, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA.

Das bankrotte Unternehmen mit Sitz in Slovenj Gradec hat 1.260 Beschäftigte. Der Konkurs wird sich allerdings auf den gesamten slowenischen Teil der Prevent-Gruppe, die in Slowenien 1.650 und im Ausland 1.100 Beschäftigte hat, auswirken. Prevent Global hat als Muttergesellschaft zehn Tochterunternehmen in Slowenien und besitzt auch Fabriken in Brasilien, Kroatien und Moldawien.

Sanierung erhofft

Erst vergangene Woche hat sich Prevent für insolvent erklärt. Der Vorstand glaubte damals trotz finanzieller Schwierigkeiten an eine erfolgreiche Sanierung des Unternehmens. Damaligen Medienberichten zufolge war ein Konkurs jedoch nur noch eine Frage der Zeit, denn alle Bankkonten von Prevent sind blockiert, das Unternehmen schuldet den Banken insgesamt 56,3 Mio. Euro, außerdem kann es seit Monaten seinen Beschäftigten nur mit Mühe ihre Löhne auszahlen.

Der Konkurs ist der Abschluss eines langsamen, seit zwei Jahren laufenden Niedergangs, der 2008 mit einem Machtkampf zwischen den beiden größten Unternehmenseigentümern, dem slowenischen Geschäftsmann Janko Zakersnik (52 Prozent) und Nijaz Hastor (45 Prozent), dem auch Prevent DEV mit Sitz in Wolfsburg gehört, ausgelöst wurde. Der Machtkampf in der Prevent-Gruppe hat das slowenische Unternehmen zusammen mit der Wirtschaftskrise und dem Rückgang bei den Aufträgen immer tiefer in den Abgrund gezogen. (APA)