München - Deutsche Urlauber sind offenbar nicht allzu stark von den Streiks der Tankwagenfahrer in Griechenland betroffen. "Unsere Kollegen im Auslandsbüro in Athen haben uns bestätigt, dass die Lage nicht so schlimm ist - zumindest auf dem Festland", sagte eine ADAC-Sprecherin auf DAPD-Anfrage. Kaum ein Pannen-Anruf, der derzeit eingehe, habe mit dem Spritmangel zu tun.

Dass es angeblich kaum noch offene Tankstellen gebe, treffe zumindest auf Athen nicht zu. Ein Kollege sei am Morgen auf dem Weg zur Arbeit an zehn geöffneten Tankstellen vorbeigekommen, sagte die Sprecherin. Dieser schätze, dass in der griechischen Hauptstadt noch rund 30 Prozent der Tankstellen Sprit verkauften.

Schlimmer sei die Situation mit nur noch drei geöffneten Tankstellen allerdings auf Kreta. Sprit werde dort vor allem von öffentlich angestellten Tankwagenfahrern geliefert. Größer sei auch die Zahl der von der Insel aus getätigten Anrufe gestrandeter Mitglieder, die dann, wenn möglich, versorgt oder abgeschleppt würden.

In Griechenland protestieren die Besitzer und Fahrer der Tank- und Lastwagen seit Sonntagnacht gegen die Liberalisierung ihres Berufszweiges. So soll die Vergabe der lukrativen Lizenzen neu geregelt werden. Die Öffnung sogenannter geschlossener Berufe ist Teil der Abmachung zwischen Griechenland und seinen Kreditgebern. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Union hatten der Regierung in Athen im Gegenzug für ein 110 Mrd. Euro schweres Rettungspaket einen harten Sparkurs auferlegt. (APA)