Rom - Im Irak ist die Zahl der Hinrichtungen im vergangenen Jahr drastisch angestiegen. Das Land liegt bei der Vollstreckung von Todesurteilen inzwischen weltweit an dritter Stelle, wie aus einer Studie der Menschenrechtsorganisation Hands Off Cain hervorgeht. Die meisten Hinrichtungen gab es demnach im vergangenen Jahr in China, an zweiter Stelle folgt der Iran. Weltweit ging die Zahl der Exekutionen dagegen um rund 50 Prozent zurück.

In China seien im Jahr 2009 und den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 5.000 Menschen hingerichtet worden, heißt es in dem am Samstag veröffentlichten Bericht. Das entspricht 90 Prozent der 5.679 Hinrichtungen weltweit. Die Schätzungen beruhen nach Angaben von Hands Off Cain auf Medienberichten und Angaben von Menschenrechtsgruppen; genaue Zahlen werden der Pekinger Regierung geheimgehalten.

Zunahmen auch im Iran und den USA

Im Iran gab es dem Bericht zufolge 402 Exekutionen, so viele wie seit zehn Jahren nicht. Im Irak wurden mindestens 77 Todesurteile vollstreckt, in den beiden vorangegangenen Jahren waren es weniger als 35. In den USA wurden im vergangenen Jahr 52 Häftlinge hingerichtet, im Jahr zuvor waren es 37.

Die Menschenrechtsgruppe mit Sitz in Rom dokumentiert Exekutionen weltweit und setzt sich für die Abschaffung der Todesstrafe ein. (APA/apn)