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Leidet ein Kind an ADHS, ist es besonders impulsiv und ist unter Umständen nicht dazu in der Lage, bei aufkommendem Hunger auf gesunde Speisen zu warten.

Foto: AP/Hermann J. Knippertz

Perth/Australien - Eine hauptsächlich auf Fastfood und Süßigkeiten basierende Ernährung könnte bei der Entstehung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) förderlich sein. Darauf weisen nun Studienergebnisse aus Australien hin. Für die wissenschaftliche Untersuchung sind die Ernährungs- und Gesundheitsdaten von 1.800 Heranwachsenden analysiert worden. Demnach ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung vor allem bei solchen Teenagern aufgetreten, die sich ungesund ernähren.

Besteht die tägliche Kost vor allem aus schnellen Snacks, frittierten oder verarbeiteten Lebensmitteln, Naschereien und Speisen, die viel raffinierten Zucker enthalten, wird der Körper nicht optimal mit Nährstoffen versorgt. Hierdurch könnte es zu einem Ungleichgewicht in der Hirnchemie kommen, was für die Entstehung von ADHS förderlich sein kann. 

Auch umgekehrter Zusammenhang möglich

Doch die Experten des Telethon Institute for Child Health Research weisen darauf hin, dass - eventuell zusätzlich - offenbar auch ein umgekehrter Zusammenhang besteht: Leidet ein Kind an ADHS, ist es besonders impulsiv und ist unter Umständen nicht dazu in der Lage, bei aufkommendem Hunger auf gesunde Speisen zu warten. Der Griff zu schnell verfügbarem Fastfood oder zu Süßigkeiten wären somit eine mögliche Folge der psychischen Störung. Worin genau Ursache und Wirkung bestehen, sollen weitere Studien klären. Denkbar wäre, dass eine Vermischung beider in der Untersuchung beobachteter Effekte vorliegt. (sid)