Seoul - Die Streitkräfte des stalinistisch geführten Nordkorea haben mit einem Angriff auf ein geplantes Marinemanöver Südkoreas gedroht. Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Dienstag, die an der Übung teilnehmenden Schiffe würden vernichtet. Alle zivilen Schiffe sollten sich von der umstrittenen Seegrenze beider Staaten fernhalten, wo das südkoreanische Manöver am Donnerstag beginnen und bis Montag dauern soll.

Vorige Woche hatte Südkorea ein gemeinsames viertägiges Seemanöver mit den USA im Japanischen Meer ohne Zwischenfälle beendet. Daran nahmen insgesamt 200 Flugzeuge und 20 Kriegsschiffe teil, darunter der US-Flugzeugträger "USS George Washington". Die Übung sei eine "klare Botschaft" an Nordkorea gewesen, dass weitere Provokationen in der Region nicht mehr geduldet würden, erklärten beide Länder.

Seoul und Washington reagierten mit dem Großaufgebot auf den Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs "Cheonan", bei dem Ende März 46 Seeleute getötet wurden. Eine internationale Untersuchung ergab, dass ein nordkoreanischer Torpedo den Untergang verursachte. Pjöngjang weist dies zurück und hatte vor dem Manöver gedroht, es werde seine atomare Abschreckung gegen die Übung einsetzen, die sie als Generalprobe für eine Invasion sehe. (APA/apn)