Bild nicht mehr verfügbar.

Dass sich die finanzielle Situation in der psychosozialen wie physischen Gesundheit niederschlägt, haben bereits etliche Studien gezeigt. Frauen waren bei den wenigsten davon Probandinnen. In dieser Studie standen sie im Forschungsfokus.

Foto: REUTERS/Aly Song

Berlin - Gut verdienende Frauen haben im Schnitt eine deutlich höhere Lebenserwartung als Frauen mit niedrigem Einkommen, konstatiert eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. "Frauen, die zu den oberen zehn Prozent der Verdiener gehören, leben etwa drei Jahre länger als Frauen aus den niedrigsten zehn Prozent", erklärte der Autor der Studie, Wirtschaftsforscher Friedrich Breyer. Als Grund vermuten die Experten, dass höhere Bildung sowohl zu einem höheren Einkommen als auch zu mehr Gesundheitsbewusstsein führt.

Die Wissenschafter untersuchten für die Studie eine Gruppe von Frauen, die alle mindestens 25 Jahre lang in die Pensionskassen eingezahlt hatten und zwischen 1994 und 2005 gestorben waren. Dabei habe sich deutlich gezeigt, "dass auch Frauen mit hohem Arbeitseinkommen länger leben", erklärte Breyer. Allerdings sei der Effekt bei Frauen nur etwa halb so stark wie bei Männern. Woran dies liegt, soll weiter erforscht werden.

Rollenverteilung erschwert Forschung

Zahlreiche Studien hatten in der Vergangenheit bereits einen Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Einkommen festgestellt - allerdings überwiegend bei Männern. Erstmals wurde dieser Zusammenhang nun auch für Frauen belegt. Für Frauen sei dieser Effekt "sehr viel schwieriger festzustellen", erläuterte Breyer. Dies liege an der klassischen Rollenverteilung. Bei Männern sei im Gegensatz zu Frauen das Einkommen des gesamten Haushalts oft mit dem eigenen Einkommen identisch. (APA/Ag.)