Mit einer Aktion namens "Static Kill" soll das Ölleck am Meeresboden im Golf von Mexiko endgültig verschlossen werden. Dabei wird eine zähflüssige und sehr schwere Flüssigkeit in das Bohrloch gepumpt. Diese sogenannte Bohrspülung soll das Öl zurück in seine Lagerstätte drängen. Nach Angaben des Bohrtechnik-Experten Professor Matthias Reich heißt die Aktion "Static Kill", weil damit das Öl dauerhaft zum Stillstand gebracht werden soll.

Es ist das gleiche Prinzip wie bei dem Manöver "Top Kill", das Ende Mai gescheitert war. Damals gelang es nicht, die Spülung gegen das aufströmende Öl in die Bohrleitung einzufüllen. Da das Bohrloch inzwischen durch eine Kappe abgedichtet ist und das Öl stillsteht, sind die Voraussetzungen deutlich besser.

Allerdings müsse sehr vorsichtig vorgegangen werden. "Wenn man zu schnell pumpt und dadurch zu viel Druck auf das Bohrloch ausübt, kann es sein, dass irgendetwas kaputt geht", sagte Reich, Direktor des Institutes für Bohrtechnik und Fluidbergbau an der TU Bergakademie Freiberg. Sobald das Öl in die Lagerstätte zurück gedrängt worden ist, kann diese in einem zweiten Schritt mit Zement dauerhaft verschlossen werden. (APA)