Wien - Moody's hat das Rating für die verstaatlichte Kärntner Bank Hypo Alpe Adria erneut gesenkt. Die Bewertung der langfristigen Verbindlichkeiten und Einlagen der Hypo Alpe Adria Bank International AG wurden von Baa2 auf Baa3 zurückgestuft, das Kurzfrist-Rating auf P-3 vermindert. Das Rating für nachrangige Verbindlichkeiten wurde von Baa3 auf Ba1 abgestuft. Der Ausblick für die Verbindlichkeiten und Einlagen wird mit "negativ" beurteilt. Die Finanzstärke der Bank wird mit Caa2 und stabilem Ausblick bestätigt.

Trotz der jüngsten Kapitalzufuhr werde es herausfordernd bleiben, die alte Finanzstärke auch nur teilweise wieder zurückzugewinnen. Vielmehr glaubt die Ratingagentur, dass die Bank erst zu beweisen habe, dass ihr Zweigstellensystem in Österreich und im Ausland wiederhergestellt werden kann, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit.

Durch die heutige Abstufung wird das Rating für die staatsgarantierten Schulden nicht berührt.

Die Verschlechterung des Ratings für die langfristigen Verbindlichkeiten um nur einen Punkt begründet die Ratingagentur mit der jüngst erfolgten Kapitalzufuhr von 450 Mio. Euro durch die Republik und 150 Mio. Euro durch das Land Kärnten.

Risiko verringert

Der laufende Dialog mit der EU-Kommission über den Restrukturierungsplan habe das Risiko - etwa für einen Zusammenbruch der Bank - verringert. Mehr als die Hälfte der ausstehenden Schulden werden durch Garantien des Landes (rund 19,4 Mrd. Euro) oder der Republik als Alleineigentümerin (1,35 Mrd. Euro) garantiert, so Moody's.

Moody's legt der Ratingentscheidung zugrunde, dass die Republik die Bank weiterhin wegen ihrer wichtigen Rolle in Österreich und einigen Nachbarländern unterstützen und die EU-Kommission den Restrukturierungsplan genehmigen wird.

Den negativen Ausblick begründet die Agentur mit der geringen Wahrscheinlichkeit, dass die Bank auch in Zukunft systemisch unterstützt werden wird, da sich ihrer Bedeutung unvermeidlich vermindern werde. Größere Teile der Bank dürften verkauft oder abgewickelt werden und die Garantien werden sich bis 2017 vermindern.

Die Finanzstärke werde derzeit ernsthaft durch Kreditausfallsraten von über 20 Prozent und einer relativ geringen Deckungsrate gefährdet. Desweiteren gefährde der schwache Ausblick auf die kurz- und mittelfristige Profitabilität, der limitierte Kapitalbuffer und die Sorge über die langfristige Überlebensfähigkeit die Finanzstärke.

Moody's erwartet, dass die Bank ihren Fokus auf den Abbau des derzeitigen Risikoprofiles legen wird, was längerfristig positiv für das Rating wäre. Die geplanten Restrukturierungen würden aber von der Zustimmung der EU-Kommission abhängen, die nicht vor Jahresende 2010 erwartet werden. (APA)