Die Aussage eines anderen widerrufen musste der Wiener Blogger Jörg Wipplinger: Es hätte ihn sonst 50.000 Euro gekostet

Bild: dieWahrheit.at

Ein Interview, publiziert auf seinem Blog, sollte Jörg Wipplinger mehr als 50.000 Euro kosten: Wie berichtet, hatten die Geschäftsführer der Bekleidungskette Kleiderbauer den Blogger verklagt, weil er auf seiner Webseite ein Interview mit Stefan Traxler, dem Anwalt des Hauptbeschuldigten im Tierrechtsprozess Martin Balluch, geführt hatte. Dessen Aussage, die Kleiderbauer-Chefs hätten die zerstörerische Wirkung eines Buttersäure-Anschlags übertrieben, zog Klagen gegen Traxler selbst, aber auch den Blogger nach sich. 

"Enormes Kostenrisiko"

Nun wurde der Streit besiegelt - mittels Vergleich. Wipplinger musste Traxlers Aussage auf seiner Seite als unwahr bezeichnen und den Klägern 5000 Euro überweisen, damit sie ihre Klage zurückziehen. "Durch das enorme Kostenrisiko müssten wir schon sehr sicher sein, den Prozess zu gewinnen", beteuert Wipplinger. Sonst hätte gedroht, "dass ich reichen Menschen mehr Geld überweisen muss, als ich je im meinem Leben für etwas ausgegeben habe." Zuvor hatte auch Traxler sich per Vergleich mit den Geschäftsführern geeinigt.

Insgesamt kostet das Interview den Blogger - dank Sozialtarifs seines Anwalts - nun 6200 Euro. Einen weiteren Blogeintrag zum Thema hat er bereits verfasst: einen Spendenaufruf. (mas, derStandard.at, 3.8.2010)