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Saif Gaddafi.

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Karl-Heinz Grasser.

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Hans Peter Haselsteiner

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Franz Koloini.

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Wolfgang Kulterer.

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Josef Moser.

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Ernst-Karl Plech.

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Mathias Reichhold.

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Susanne Riess-Passer.

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Gernot Rumpold.

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Uwe Scheuch.

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Martin Strutz.

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Herbert Turnauer.

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Vladimir Zagorec.

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Berner, Willi, war Kabinettschef im damals blauen Infrastrukturministerium unter Kurzzeit-Minister Michael Schmid. 2009 hat Berner vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, der Grasser-Vertraute und PR-Unternehmer Peter Hochegger habe ihm einen "Masterplan" mit Skizze vorgelegt, wie hohe FPÖ-Persönlichkeiten bei Privatisierungen von Staatsbetrieben mitschneiden könnten.

Böhm, Werner, soll mit seiner Internetfirma Yline zahlreiche Freiheitliche durch Beteiligung bereichert haben. Böhm war außerdem Aufsichtsrat von FirstInex: der Tochterfirma von Yline, die unter Grasser den Auftrag für die Neugestaltung der Homepage des Finanzministeriums bekam und an der Grasser und sein Vater Aktienpakete erworben hatten. 2001 war Yline mit 22 Millionen Euro in die Pleite geschlittert, es gab Ermittlungen wegen Verdachts auf schweren Betrug, Untreue und Bilanzfälschung.

Böhmdorfer, Dieter, war von 2000 bis 2004 parteiunabhängiger, aber der FPÖ nahestehender Justizminister. Böhmdorfer galt als Vertrauensanwalt Jörg Haiders und der FPÖ, ging aber später auf Distanz. Betreibt heute wieder eine eigene Kanzlei.

Gaddafi, Saif, ist einer der Söhne des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi. Als er an der ehemaligen privaten Imadec University in Wien sein Diplom in Empfang nahm, applaudierte ihm Haider, der als persönlicher Freund zur Verleihung erschienen war. An der Uni lernte Gaddafi 1998 Mikscha kennen, der ihn kurz darauf mit Haider bekannt machte.

Glock, Gaston, der Waffenproduzent, galt als enger Haider-Freund und transportierte diesen und die Kärntner FP-Mannschaft im Jahr 2000 mit seiner Cessna zu einem Moskau-Besuch. Glock sitzt seit 2002 im Aufsichtsrat der Austro Control und zählt zu den 100 reichsten Österreichern.

Gorbach, Hubert, war von 2003 bis 2005 FPÖ-Vizekanzler und bis 2007 im selbigen Amt für das BZÖ in der Politik. In seiner Funktion als Infrastrukturminister verkaufte er die ÖBB-Bodenseeschifffahrt an das Touristikunternehmen Walter Klaus, für das Gorbach nach seiner Politikzeit als Manager tätig war. 2007 gründete Gorbach sein eigenes Beratungsunternehmen.

Grasser, Karl-Heinz, lernte Haider 1992 kennen und machte dann schnell Polit-Karriere mit dessen Hilfe: 1993 wurde er Generalsekretär der FPÖ, danach Landeshauptmann-Stellvertreter. Nach einem kurzen Wechsel zu Magna International kehrte er 1999 zur FPÖ zurück und wurde Österreichs jüngster Finanzminister, was er bis 2007, später als parteilos, blieb. Danach erfolgte der Einstieg bei Meinl International Power, und die Gründung der Agentur Valora Solutions, gemeinsam mit Meischberger und Hochegger. An Valora sollen durch die Privatisierung der Telekom 6,5 Millionen Euro geflossen sein. Derzeit wird Karl-Heinz Grassers Rolle im Verkauf der Buwog und bei anderen Privatisierungen wie der des Dorotheums ermittelt.

Grasser, Karl, hielt Aktien der Internetfirma FirstInEx, just als diese den Auftrag für die Homepage des Finanzministeriums als auch der "privaten" Website seines Sohnes Karl-Heinz erhielt. FirstInEx ist eine Tochtergesellschaft der Internetfirma Yline.

Grupp, Cornelius, ist deutsch-österreichischer Unternehmer und gilt als enger Freund von Thomas Prinzhorn sowie NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Das CSU-Mitglied sitzt im Vorstand der Prinzhorn-Privatstiftung und war im Aufsichtsrat der ÖIAG.

Haider, Claudia, heiratete Jörg Haider 1976, zog mit ihm und Töchtern ins enteignete Bärental, das Haider von einem "Wahl-Onkel" geschenkt bekam. Bis zu seinem Unfalltod lebte sie eher zurückgezogen. Seither wird sie aber immer wieder als Politik-Einsteigerin vom BZÖ gehandelt, etwa als Nachfolgerin in der Landesführung oder mögliche Bundespräsidentschaftskandidatin.

Hämmerle, Hanno, Spross des Vorarlberger Textilriesen, tauchte immer wieder auf verschiedenen Listenplätzen der Vorarlberger FPÖ auf (EU, Nationalrat, Landtag, Gemeinderat), ohne jemals ein Mandat übernommen zu haben.

Haselsteiner, Hans Peter, soll Haider knappe 2 Millionen Euro für dessen Herzensprojekt Bruno-Gironcoli-Museum in Bad Bleiberg gespendet haben. Der Industrielle und ehemalige LIF-Abgeordnete ließ Haider gerne seinen Jet benutzen, etwa für seinen ersten Libyen-Flug.

Hochegger, Peter, kam immer wieder in Verbindung mit Grasser in die Schlagzeilen: etwa, weil die Agentur des Ex-FPÖ-Politikers und Lobbyisten an der Homepage-Erstellung für den ehemaligen Finanzminister beteiligt war oder 313.000 Euro für dessen KMU-Dialoge an Hochegger geflossen sind. Im September 2009 erstatteten Hochegger und Meischberger Selbstanzeige, nachdem die Provision von 9,61 Millionen Euro für Informationen im Buwog-Verkaufsprozess bekannt wurde. Hochegger hatte diese über eine zypriotische Briefkastenfirma an der Finanz vorbeischmuggeln wollen.

Hofmann, Ernst, wurde die "blaue Eminenz" genannt, galt als Haider- und FPÖ-Förderer und zählte zum Mikscha-Freundeskreis. Hofmann war zudem Aufsichtsratschef von Yline, der Pleitefirma von Böhm. Er wird als ein möglicher Zugangsberechtigter zu den Haider-Konten in Liechtenstein gehandelt.

Koloini, Franz, wurde als Kellner im Casino Velden von Haider entdeckt und war ab 1999 dessen persönlicher Referent und von 2001 bis 2005 Haiders Protokollchef. Danach versuchte er sich in der Werbung und als Prokurist des SK Austria Kärnten. Dann kam der Verdacht der Untreue auf, da Sponsorengelder in der Höhe von 190.000 Euro für den Formel-1-Fahrer Patrick Friesacher auf Koloinis Konto gelandet sind. 2008 wurde Koloini, der auch der "schöne Franz" genannt wurde, wegen Körperverletzung verurteilt und engagiert sich derzeit als Bundeswahlkampfkoordinator für das BZÖ Kärnten. Koloini erzählte Meischberger von den weiteren Geldflüssen in Millionenhöhe auf Auslandskonten.

Krassnig, Leopold, saß im Aufsichtsrat der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft, ist heute Geschäftsführer der Alpen Adria Wirtschaftsprüfungs GmbH.

Krünes, Helmut, ehemaliger Generalsekretär der FPÖ war von 1986 bis 1987 Verteidigungsminister. 1989 zog er sich nach einer Spendenaffäre aus der Politik zurück und gründete ein Beratungsunternehmen.

Kulterer, Wolfgang, war einst Vorstandsvorsitzender der Hypo-Alpe-Adria AG und Begleiter Haiders auf dessen erster Libyen-Reise. Er musste seinen Posten wegen Bilanzfälschung jedoch räumen und wechselte auf Betreiben von Haider kurzfristig in den Aufsichtsrat der Hypo. 2008 musste sich Kulterer vor Gericht wegen Bilanz- und Beweisfälschung verantworten.

Meischberger, Walter, war Mitglied der "Buberlpartie" Haiders und auch Trauzeuge von Karl-Heinz Grasser. Der Ex-FPÖ-Generalsekretär, der aus der Partei ausgeschlossen wurde, hält weiterhin freundschaftlichen Kontakt zu ehemaligen freiheitlichen Proponenten und betrieb mit Grasser und Hochegger die Agentur Valora Solutions, die von der Privatisierung der Telekom profitiert haben sollen. Auch Meischberger erstattete Selbstanzeige für die Nichtversteuerung der Buwog-Provision in der Höhe von 9,61 Millionen, die er mit Hochegger über Zypern schleusen wollte.

Moser, Josef, ist seit 2004 Präsident des Rechnungshofes. Zuvor war er von 1992 bis 2003 Klubdirektor der Freiheitlichen. Moser wird ebenfalls als möglicher Zugriffsberechtigter auf die Haider-Konten in Liechtenstein genannt, bestreitet dies aber.

Muhr, Karl-Heinz, ist Banker und ein guter Freund von Karl-Heinz Grasser. Muhr war für die Kontaktaufnahme mit der Investmentbank Lehman Brothers im Verlauf der Privatisierung der Buwog-Immobilien zuständig.

Pekarek, Klaus, ist derzeit Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Versicherung AG und war davor Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Kärnten. Außerdem ist er Vorsitzender des ORF-Stiftungsrates. Ins ORF-Kuratorium gelangte Pekarek durch Empfehlung Jörg Haiders.

Petritz, Karl-Heinz, war von 1994 bis 2004 einer von Haiders engsten Wegbegleitern und als dessen Pressesprecher für ihn tätig. Auch er gehörte zur sogenannten "Buberlpartie" .

Petzner, Stefan, ist Abgeordneter des BZÖ und war ab 2004 als Haiders Pressesprecher sein enger Vertrauter. 2006 durfte Petzner kurz Parteichef sein und wurde auch als auf zukünftiger Klubobmann gehandelt. In einer Pressekonferenz zu Haiders Tod brach Petzner in Tränen aus und erzählte über seine innige Beziehung mit seinem "Lebensmensch" Haider. Daraufhin wurde er als Klubobmann abgesetzt, und die Position ging an Josef Bucher. Im April 2010 trat Petzner vom Amt des BZÖ-Generalsekretärs zurück.

Plech, Ernst-Karl, ist als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender in die Buwog-Affäre verwickelt. Gemeinsam mit Meischberger gründete Plech das Magazin "Seitenblicke" .

Pöschl, Günther, ist Vorsitzender des Kelag-Aufsichtsrates. Beim Verkauf von Kelag-Anteilen soll es Unstimmigkeiten gegeben haben.

Prentner, Hans-Dieter, ist ein Kärntner Manager. Auch er war mit Haider befreundet und begleitete ihn in der Wirtschaftsdelegation im Jahr 2000 nach Libyen. Prentner war Chef der RBB, die später in die Kärntner Hypo und in die Grawe aufging und soll sich nach Paraguay abgesetzt haben.

Prinzhorn, Thomas, ist Großindustrieller und gilt mit einem Vermögen von 1,1 Milliarden als reichster Politiker Österreichs. Obwohl er oft gegensätzliche Anschauungen als Haider hatte, kandidierte er bei der Nationalratswahl 1999 als Spitzenkandidat für die FPÖ. Prinzhorn war als Minister vorgesehen, Bundespräsident Klestil lehnte ihn jedoch aufgrund ausländerfeindlichen Parolen im Wahlkampf ab. Daraufhin wurde Prinzhorn in den folgenden zwei Legislaturperioden (1999 bis 2002 und 2002 bis 2006) Zweiter bzw. Dritter Nationalratspräsident. Er trat 2005 aus der FPÖ aus und wechselte danach zum BZÖ. Ein inniges Verhältnis zu Haider wird ihm nicht nachgesagt.

Quendler, Johann, war bis 2007 Aufsichtsratpräsident der staatlichen Autobahngesellschaft Asfinag und ein Anwalt von Jörg Haider. Während seiner Amtszeit musste er sich in einem Untersuchungsausschuss des Parlaments wegen des hohen Schuldenstandes der Asfinag und etwaigen umstrittenen Bauprojekten verantworten.

Reichhold, Mathias, war von 2002 bis 2003 Verkehrsminister. Zuvor saß Reichhold, mit Unterbrechung, von 1990 bis 1998 als Abgeordneter der FPÖ im Nationalrat, von 1992 bis 1994 und von 1998 bis 2001 war er Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten, und von 1995 bis 1996 Abgeordneter zum Europäischen Parlament. Außerdem war Reichhold für wenige Wochen Bundesparteiobmann der FPÖ. Nach seiner Zeit in der Politik war er für ein Jahr bei der Asfinag als Vorstand tätig. Er galt als treuer Weggefährte Haiders und als Mitglied der "Buberlpartie" .

Riess-Passer, Susanne, war von 2000 bis 2003 Vizekanzlerin und Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport in der schwarz-blauen Koalition. Sie war auch Bundesparteiobfrau der FPÖ und somit Nachfolgerin Haiders in diesem Amt. Riess-Passer war für ihren loyalen Kurs zu Haider bekannt und wurde für ihre harte Linie mit dem Titel "Königskobra" ausgezeichnet. Später zerkrachte sich Riess-Passer jedoch mit ihrem "Ziehvater" Haider und erklärte nach den internen Streitereien um den Kurs der Partei und dem Knittelfelder Parteitag ihren Austritt aus der FPÖ. 2003 verabschiedete sich ganz von ihren politischen Ämtern. Seit 2004 ist sie Generaldirektorin der Bausparkasse Wüstenrot AG.

Rogner, Robert, ist ein Kärntner Bauunternehmer und galt als Freund Haiders. Rogner war auch Teil einer Wirtschaftsdelegation, die 2000 mit Landeshauptmann Haider nach Libyen geflogen ist. Bekanntheit erlangte Rogner durch das Bauvorhaben um das Prestigeprojekt Tibethotel in Kärnten. Dafür war 2006 sogar der Dalai Lama persönlich angereist, um in der Heimat seines früheren Freundes Heinrich Harrer dieses Projekt zu verwirklichen. Später stieg die Rogner-Gruppe aus dem Projekt aus.

Rudolf, Erich, galt als Intimus Haiders und war Begleiter auf seinen Libyen-Reisen. Rudolf fädelte als Benzin-Diskonter Haiders Billig-Benzinpreis-Aktionen ein und bekam dafür im Gegenzug landesweite Gratiswerbung für sein Unternehmen.

Rumpold, Gernot, war auch in der "Buberlpartie" Haiders und dessen ‚Mann fürs Grobe'. Er war lange Zeit Haiders verlässlichster Mann und erledigte für den Haider parteiintern auch das weniger Feine. Rumpold war von 1984 bis 1986 Landesgeschäftsführer der FPÖ Kärnten und von 1990 bis 1996 Bundesgeschäftsführer der FPÖ. Besonders bekannt wurde Rumpold durch die Eurofighter-Affäre. Für die Abwicklung des Abfangjägerdeals mit dem österreichischen Bundesheer soll Rumpolds Werbeagentur fast 6,6 Millionen Euro erhalten haben.

Schalle, Veit, ist ein Kärntner Unternehmer und war in Führungspositionen in einigen Großkonzernen wie Billa, Mondo und Merkur tätig. Von 2002 bis 2004 war Schalle im Aufsichtsrat der ÖIAG. In der Legislaturperiode 2006 bis 2008 saß Schalle für das BZÖ im Nationalrat. Er kam in die Kritik, als er 2006 Haiders Sager über die "ordentliche Beschäftigungspolitik" in der NS-Zeit guthieß. Haider wollte Schalle ursprünglich gern als Wirtschaftsminister einsetzen.

Scheuch, Kurt, ist derzeit Klubobmann der Freiheitlichen Partei Kärnten (FPK) und war Abgeordneter für das BZÖ und die FPÖ im Nationalrat. Von 1998 bis 2002 war er Landesgeschäftsführer der FPÖ Kärnten. Wie sein Bruder Uwe zählt Kurt Scheuch zum deutschnationalen Flügel in seiner Partei. Der Großvater der Brüder Scheuch war Mitbegründer der Freiheitlichen Partei und in der NS-Zeit aktives Mitglied der NSDAP.

Scheuch, Uwe, ist Parteiobmann der FPK, Landeshauptmannstellvertreter und somit Angehöriger der Kärntner Landesregierung. In der Zeit von 2002 bis 2006 war Scheuch Abgeordneter zum Nationalrat. Nach Haiders Gründung des BZÖ im Jahre 2006 schloss er sich diesem an. Nach dem Tod Haiders wurde er vorerst zum Landesparteiobmann des Kärntner BZÖ gewählt. Im Dezember 2009 spaltete sich die Kärntner Landesgruppe vom Bundes-BZÖ ab. Uwe Scheuch gab danach bekannt, dass die FPK nun wieder mit der Bundes-FPÖ unter H.-C. Strache kooperieren wolle. An eine Fusion von FPK mit der FPÖ sei jedoch nicht gedacht. Neben seiner politischen Tätigkeit ist er landwirtschaftlicher Unternehmer. Aufsehen erregte Uwe Scheuch auch durch Meldungen über einen Versicherungsbetrug in Ungarn, sowie durch die Nachricht über einen Deal mit einem russischen Investor, der als Dankeschön für Parteispenden die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten solle.

Schüssel, Wolfgang, Bundeskanzler von 2000 bis 2007, hat Jörg Haiders FPÖ in die Regierung geholt. Vizekanzlerin war allerdings Susanne Riess-Passer, da Haider in Kärnten blieb. Schüssel nützte den Putsch von Knittelfeld für Neuwahlen, holte aber abermals die FPÖ in die Regierung. Im April 2005 spaltete sich die Führungsspitze der FPÖ unter der Führung von Jörg Haider inklusive ihrer Regierungsmitglieder und des Großteils des freiheitlichen Parlamentsklubs von der Freiheitlichen Partei ab, und gründete das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ). ÖVP und BZÖ, die im Nationalrat über eine knappe absolute Mehrheit verfügten, führten die Koalition fort. Schüssel blieb bis zum Ende der Legislaturperiode Bundeskanzler.

Sorger, Veit, ist seit 2004 Präsident der Industriellenvereinigung, wird der ÖVP zugerechnet, war aber immer auch zu Haider und der FPÖ offen. Sorger ist Aufsichtsratsvorsitzender der Mondi Packaging AG & Mondi Business Paper Holding AG (vormals Frantschach AG und Neusiedler AG).

Strutz, Martin, war Mitglied der legendären "Buberlpartie" Jörg Haiders. Er war auch dessen persönlicher Sekretär. Strutz stieg vom Pressesprecher der FPÖ Kärnten zum Mitglied der Kärntner Landesregierung und schließlich zum Landtagspräsident auf. Heute betreibt Strutz eine PR-Agentur, er ist Nationalratsabgeordneter ohne Klubzugehörigkeit.

Taferner, Heinz, Wirtschaftsanwalt, ist derzeit Aufsichtsratsvorsitzender in der SW Umwelttechnik. Er war ÖVP-Bürgermeister im Kärntner Himmelberg und wurde von Günther Pöschl in den Kelag-Aufsichtsrat geholt. 2001 wurde Taferner zum Geschäftsführer der Kärntner Landesholding bestellt.

Turnauer, Herbert, ist im Jahr 2000 verstorben. Der erfolgreiche Großindustrielle soll Jörg Haider und der FPÖ immer wieder beachtliche Geldspenden zukommen lassen haben. Seine Nähe zur FPÖ galt nie als besonderes Geheimnis. Seine Constantia Industrieholding umfasste schließlich fast 50 Werke im In- und Ausland. Turnauer galt als Monarchist, trat politisch aber eben auch als Förderer von Jörg Haider auf. Für Geldspenden, die zum Teil auch bar angeliefert sein sollten, gab es allerdings nie eine handfeste Bestätigung.

Turnauer, Stanislaus, zählt zu den reichsten Österreichern. Er hat die Konzernleitung der Constantia Industries von Großvater Herbert übernommen. Der 40-Jährige gilt ebenso als öffentlichkeitsscheu wie auch zurückgezogen. Von Jörg Haider wurde Stanislaus Turnauer im Jahr 2000 zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Kärntner Technologie GesmbH bestellt.

Zagorec, Vladimir soll über die Kärntner Hypo Geld gewaschen haben. Der kroatische Ex-General und früherer Vizeverteidigungsminister ist in Zagreb zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Er soll Edelsteine im Wert von fünf Millionen Dollar veruntreut haben. 2000 flüchtete Zagorec nach Österreich. 2007 wurde er aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen, später gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt und 2008 schließlich nach Zagreb überstellt. Die Verurteilung erfolgte im vergangenen Jahr. Eine frühere Geschäftsbeziehung der Hypo mit Zagorec gab es auch im Entführungsfall seines Sohnes, für den Lösegeld bezahlt wurde. (red/DER STANDARD-Printausgabe, 4.8.2010)