"Gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr" - 58-Jährigen Briten nervte Lärm des neben seinem Haus gelandeten Fluggeräts
London - Weil er einen Hubschrauber mit bloßen Händen beinahe zum Absturz gebracht hätte, muss ein 58 Jahre alter Mann aus Bristol für ein Jahr ins Gefängnis. Ein Gericht verurteilte den Mann am Dienstag wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, berichteten britische Medien.

Der Verurteilte - ein ebenso schwergewichtiger wie schwerreicher Geschäftsmann - bekannte sich nicht zu der Tat im März vergangenen Jahres. "Ich bin viel zu dick, meine Füße haben sich gar nicht vom Boden bewegt, um gegen den Helikopter zu treten", sagte er mit Tränen in den Augen auf der Anklagebank.

Der Hubschrauber war auf einer Wiese neben der Luxus-Wohnung des Mannes gelandet. Die Maschine wirbelte mit ihren Rotorblättern Staub auf und machte den frisch geputzten Geländewagen des 58-Jährigen schmutzig. Außerdem sei er vom Lärm des Hubschraubers unmittelbar neben seiner Wohnung genervt gewesen, gab er zu seiner Verteidigung an, hieß es in der "Daily Mail".

Was dann kam, bezeichnete der Richter nach einem Bericht der BBC als "rücksichtslos und sehr gefährlich". Der Mann ging nach Überzeugung des Gerichts auf den mit vier Personen besetzten Hubschrauber los, warf eine mit Hühnerbeinen gefüllte Plastiktüte in die Rotorblätter und trat gegen die Kufen. Der erfahrene Pilot hob ab, um dem aufgebrachten Mann zu entgehen. Dieser ließ sich aber nicht abschütteln und ergriff mit den Händen eine der Kufen. Der Pilot wurde zu einem gefährlichen Manöver gezwungen und schrammte nur knapp an einer Hauswand vorbei. Augenzeugen sagten, sie seien sich sicher gewesen, der Hubschrauber werde abstürzen. (APA)