Wien - Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch zunächst nachgegeben, die Verluste fielen aber schlussendlich dank besser als erwartet ausgefallener US-Konjunkturdaten begrenzt aus. Der Euro-Stoxx 50 befestigte sich um 0,22 Prozent auf 2.825,08 Punkte. Der CAC-40-Index in Paris schloss bei 3.760,72 Punkten und einem leichten Plus von 0,35 Prozent. Der FT-SE 100 in London ermäßigte sich um 0,19 Prozent und schloss bei 5.386,16 Einheiten.

Wirtschaftsdaten aus dem EU-Raum konnten am Vormittag noch kaum für Impulse an Europas wichtigsten Börsen sorgen. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone verbesserte sich wie erwartet im Juli, die Einzelhandelsumsätze im Juni sind überraschend stabil geblieben.

US-Daten bewegen

Am Nachmittag hingegen sorgten Daten vom US-Arbeitsmarkt und der ISM-Index des Dienstleistungsgewerbes für Bewegung an den Märkten. Nachdem viele europäische Leitindizes bis zu diesem Zeitpunkt im Minus tendierten, kletterten sie bis zu Handelsschluss ins Plus. Nach jüngsten Sorgen um die Erholung der Weltwirtschaft sei der Markt momentan sehr sensitiv auf Konjunkturdaten, hieß es am Markt.

Im Branchenvergleich verlor der Stoxx-600-Bankenindex 0,48 Prozent und zählte so zu den schwächsten Branchenindizes. Unter den Banken-Einzelwerten gaben die Institute Allied Irish Banks (minus 5,57 Prozent) und Pohjola Bank (minus 3,17 Prozent) am meisten nach. Allied Irish Banks muss sich zudem bis Ende September von Geschäftsbereichen trennen.

An der Euro-Stoxx Spitze rangierten Telecom Italia mit einem Zuschlag von 1,84 Prozent auf 1,05 Euro, das Schlusslicht bildeten Unicredit mit einem Kursverlust von 2,75 Prozent auf 2,12 Euro. Die italienische Großbank hatte die Erwartungen von Analysten im zweiten Quartal weit enttäuscht.

Stabil im Bankensektor hielten sich unterdessen noch Societe Generale (plus 0,68 Prozent) und Lloyds (plus 3,57 Prozent). Beide Großbanken sind weiter auf dem Weg aus der Krise und schrieben im zweiten Quartal einen Milliardengewinn. Das französische Geldinstitut rechnet trotz einer Vervierfachung seines Quartalsgewinns nur mit einer langsamen Erholung. Die Wachstumsaussichten in Europa seien begrenzt, hieß es vom Management.

Versicherer Axa büßt Gewinn ein

Im Versicherungssektor hat Axa trotz anziehender Finanzmärkte im ersten Halbjahr an Gewinn eingebüßt. Der Überschuss ging im ersten Halbjahr um fast 30 Prozent auf 944 Mio. Euro zurück. Europas Nummer zwei verdiente dennoch deutlich mehr als erwartet. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Gewinn von 623 Mio. Euro gerechnet. Marktteilnehmer waren sich hinsichtlich der Bewertung der Papiere allerdings uneinig (minus 0,64 Prozent).

Am deutschen Markt glänzten der Rückversicherer Munich Re und der Konsumgüterkonzern Henkel mit einem überraschend hohen Umsatz- und Gewinnsprung. Die Titel zogen um 0,97 bzw. 2,33 Prozent an.

Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%)

Wien ATX 2.557,60 + 11,89 +0,47

Frankfurt DAX 6.331,33 + 23,42 +0,37

London FT-SE-100 5.386,16 - 10,3 -0,19

Paris CAC-40 3.760,72 + 13,21 +0,35

Zürich SPI 5.644,46 + 34,75 +0,62

Mailand FTSE MIB 21.466,44 - 31,88 -0,15

Madrid IBEX-35 10.843,30 - 28,10 -0,26

Amsterdam AEX 339,20 + 0,20 +0,06

Brüssel BEL-20 2.587,82 - 1,10 -0,04

Stockholm SX Gesamt 334,07 - 0,51 -0,15

Europa Euro-Stoxx-50 2.825,08 + 6,11 +0,22 (APA)