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Noch klatscht Jelavic mit Katzer ab, bald könnte er für die Rangers auflaufen.

Foto: APA/Neubauer

Wien - Mit einem problemlosen 3:0 im Hanappi-Stadion gegen den bulgarischen Cupsieger Beroe Stara Sagora gelang Rapid am Dienstag der zweite Sieg binnen zwei Tagen und damit der Einzug ins Play-off der Fußball-Europa-League (vierte Qualifikationsrunde), wo Kaliber wie Liverpool, Juventus oder Manchester City warten könnten.

Damit ging der Poker von Trainer Peter Pacult voll auf. Der Verzicht auf die Verschiebung des sonntäglichen Salzburg-Spiels, das ein 2:1 für Rapid brachte, wurde nicht zum Bumerang, sondern zum Glücksfall. "Bei der Terminansetzung ist vieles aufgegangen. Hätten wir das Salzburg-Spiel abgesagt, hätten wir dieses Erfolgserlebnis nicht gehabt. Dann wäre auch die Stimmung bei den Fans anders gewesen", erklärte der 50-Jährige.

Längere Pause vor Sturm-Match

Jetzt hat seine Mannschaft vor dem Schlager am Sonntag in Graz gegen Sturm sogar den Vorteil einer um zwei Tage längeren Pause, obendrein steht den Steirern die beschwerliche Auswärtsreise in die Hitze von Tiflis bevor. "Aber daran habe ich bei der Entscheidung, das Salzburg-Match nicht zu verschieben, überhaupt nicht gedacht", beteuerte Pacult nach dem Ende der Partie.

Davor war von Müdigkeit bei den Rapidlern wenig bis gar nichts zu sehen gewesen. "Wir haben die Aufgabe gut bewältigt und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht", analysierte der Rapid-Coach. Sein Beroe-Kollege Ilian Iliew zeigte sich von der Leistung der Wiener beeindruckt. "Rapid kann gegen jeden Gegner den Aufstieg in die Gruppenphase schaffen. Pacult relativierte das Lob. "Ob es auch gegen Barcelona oder Real reicht, wage ich zu bezweifeln. Aber in so einem Stadion mit diesem Publikum im Rücken ist vieles möglich."

Nationalspieler im Abseits

Der Wiener berief diesmal mit Christopher Trimmel, Christopher Drazan und Yasin Pehlivan drei Spieler erst gar nicht in den Kader, die vor nicht allzu langer Zeit noch der ÖFB-Auswahl angehörten. "Aber da muss man sich schon fragen, wie schnell sie eigentlich ins Nationalteam gekommen sind", meinte Pacult rückblickend.

Einen Fixplatz hat hingegen Nikica Jelavic, der mit zwei Treffern zum Matchwinner avancierte und damit in 18 Europacup-Partien für Rapid bereits 13 Tore erzielt hat. Der Auftritt gegen Beroe könnte allerdings der letzte internationale Einsatz des kroatischen Teamspielers für Rapid gewesen sein, schließlich sind die Glasgow Rangers stark an seiner Verpflichtung interessiert.

Klemen Lavric als möglicher Jelavic-Ersatz

Das Angebot des schottischen Meisters für den Stürmer, der sich zu diesem Thema nicht äußern will, lässt offensichtlich noch zu wünschen übrig. "Im Moment ist nichts da, worüber wir intensiv nachdenken", sagte Sportdirektor Alfred Hörtnagl. Der Tiroler hat sich jedoch schon vorbeugend um möglichen Ersatz (eventuell Ex-Sturm-Angreifer Klemen Lavric) umgeschaut, sollte es doch noch zu einer Einigung kommen.

In diesem Fall würde Pacult nach Erwin Hoffer und Stefan Maierhofer im vergangenen Sommer den dritten Top-Angreifer innerhalb eines Jahres verlieren. "Diese Sache liegt nicht in meiner Hand. Der Verein wird wissen, was er tut", vermutete der Trainer.

Transferfenster bis 31. August

Das Transferfenster ist zwar noch bis 31. August geöffnet, eine Entscheidung über die Zukunft von Jelavic muss aber deutlich früher fallen. Am 19. August steigt das Play-off-Hinspiel in der Europa League, sollte der Kroate in diesem Match eingesetzt werden, wäre er für die fix in der Champions-League-Gruppenphase stehenden Rangers im Herbst nicht mehr international einsatzberechtigt.

Selbst wenn Jelavic noch vor dem Play-off wechselt, könnte er bei den Schotten in der Champions League nur Zuschauer sein - nämlich dann, wenn sich Rapid für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. In diesem Fall wären die Einsätze des 24-Jährigen in der Qualifikation der Hinderungsgrund, wie im aktuellen Europa-League-Reglement vermerkt ist und von der UEFA bestätigt wurde. (APA)