Teheran - Der Iran soll trotz Russlands Absage eines vor zwei Jahren vereinbarten Rüstungsgeschäfts in den Besitz von vier Flugabwehrraketen des Typs S-300 gelangt sein. Zwei Raketen habe der Iran von Weißrussland erhalten, zwei weitere stammten von unbekannten Lieferanten, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur FARS am Mittwoch. Der Bericht wurde von offizieller Seite zunächst nicht bestätigt.

Sorge über Verschiebung der Kräfteverhältnisse

Mit dem Besitz der S-300 würden sich die militärischen Möglichkeiten des Iran erheblich erweitern, was in Israel wegen einer möglichen Verschiebung der militärischen Kräfteverhältnisse in der Region mit Sorge betrachtet wird. Israel hat Teheran im Falle eines Konflikts mit Luftangriffen gedroht.

Vor dem Hintergrund der neuen UN-Sanktionen wegen des Atomstreits mit dem Iran erklärte Russland im Juni, auf die im Jahr 2007 vereinbarte Lieferung der Boden-Luft-Raketen zu verzichten. Indes erklärte Sergej Tschemesow, Generaldirektor des staatlichen Rüstungskonzerns Rostechnologii, dass der Export der Raketen nicht abgesagt wurde und eine Entscheidung von Präsident Dmitri Medwedew noch ausstehe. (APA/apn)