St. Johann - Der Holzwerkstoffhersteller Egger mit Stammsitz in St. Johann in Tirol will in den nächsten fünf Jahren 1 Mrd. Euro investieren. Das kündigte Firmensprecher Thomas Leissing am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens an. Im Ende April zu Ende gegangenen Geschäftsjahr nahm der Umsatz um 2 Prozent auf 1,478 Mrd. Euro ab. Die Produktionskapazitäten stiegen von 6,35 auf 6,38 Mio. Kubikmeter, die Zahl der Mitarbeiter von 5.400 auf 5.800. Die Eigenkapitalquote lag nach 34 bei nunmehr 36 Prozent.

Die Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr nahmen von 201,9 Mio. Euro auf 88,6 ab, berichtete Leissing. Heuer will er mit dem 1961 gegründeten Familienunternehmen ein Umsatzplus von zehn Prozent erwirtschaften.

Im Juli ging die Übernahme des türkischen Kantenherstellers Roma Plastik über die Bühne, an dem Egger nun 71,5 Prozent der Anteile hält und der zuletzt einen Umsatz von 50 Mio. Euro hatte. Eine Option für den Erwerb der restlichen Anteile bestehe.

Zwei neue Werke

In Russland und Osteuropa sei die Errichtung von zwei neuen Werken geplant. Auch der Einsatz von Recyclingholz und Resthölzern soll in der Gruppe forciert werden, unter anderem ist im schottischen Barony bis Dezember dieses Jahres der Bau einer Recyclinganlage geplant. 40 Mio. Euro fließen außerdem im rumänischen Radauti in eine eigene Leimproduktionsstätte, der Startschuss sei bereits erfolgt.

Großes Interesse hatte Egger für das Werk der in finanzielle Turbulenzen geratenen Klauser-Gruppe in Wismar. Der Kaufpreis sei allerdings zu hoch gewesen. Mit dem neuen russischen Eigentümer Ilim Timber gebe es nun eine Partnerschaft und "vielleicht" weitere Kooperationsmöglichkeiten.

Offen zeigte sich Leissing für weitere Unternehmens-Anleihen. Die Aktuelle laufe 2012 aus. Sollte der Kapitalmarkt "funktionieren", dann sei eine weitere Anleihe durchaus denkbar, meinte Leissing.(APA)