Wien - Sportdirektor Alfred Hörtnagl war über die Auslosung zur ersten Fußball-Cup-Runde alles andere als glücklich, Trainer Peter Pacult sprach sogar von einem "Schlag ins Gesicht" seiner Amateur-Spieler. Dass Rapid zum Auftakt des Pokal-Bewerbs am 14./15. August auf die eigene Nachwuchs-Mannschaft trifft, hinterließ aber nicht nur in Wien-Hütteldorf einen schalen Beigeschmack, auch beim ÖFB hätte man sich ein derartiges Szenario lieber erspart.

ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig hätte nichts dagegen, wenn der Cup künftig wie etwa auch in Deutschland ohne die Nachwuchs-Auswahlen von Profi-Vereinen über die Bühne gehen würde. "Ich wäre dafür zu haben, dass die Amateure nicht mehr dabei sind", erklärte der Wiener mit Hinweis auf den Grundsatz "ein Bewerb, ein Verein, eine Mannschaft".

Hörtnagl wünscht Setzlisten

Hörtnagl hätte sich ein Auslosungsverfahren zum Beispiel mit Setzlisten gewünscht, das ein vereinsinternes Duell verhindert hätte. Allerdings lehnt der Tiroler den Wunsch nach einem Start-Verzicht von Amateur-Mannschaften im Cup nicht kategorisch ab. "Wenn das Cup-Komitee an uns herantritt, können wir über alles diskutieren", meinte der Rapid-Sportdirektor.

Nach Angaben von Ludwig wurde auf der Präsidiumssitzung am 29. Mai in Mayrhofen der Antrag des Cup- und Terminkomitees, die Amateur-Mannschaften der Profi-Clubs nicht mehr für eine Pokal-Teilnahme zu nominieren, mit 9:3-Stimmen abgelehnt. Dagegen stimmten nicht nur die vier stimmberechtigten Liga-Vertreter, sondern auch fünf Landesverbände.

Daher müsse der laufende Bewerb mit den Amateur-Teams, die gleich 10 von 64 Mannschaften in der Auftaktrunde stellen, fertig gespielt werden. "Für das nächste Jahr sind aber Änderungen möglich, wenn das Cup- und Terminkomitee einen diesbezüglichen Antrag stellt und das Präsidium zustimmt", sagte Ludwig. Derzeit wird das Komitee neu konstituiert, fest steht nur, dass dem Gremium wie bisher sechs Vertreter (vier vom ÖFB, zwei von der Liga) angehören werden und dass es künftig vom Wiener Landeschef Robert Sedlacek geleitet wird. (APA)