New York - Die Umwälzungen in der Bücherwelt treiben den weltgrößten Buchhändler Barnes & Noble zu drastischen Schritten: Das New Yorker Unternehmen denkt daran, sich selbst zum Verkauf zu stellen. Mit dem Gründer und Großaktionär Leonard Riggio gibt es auch schon einen möglichen Interessenten.

Der Druck auf Barnes & Noble ist in den vergangenen Jahren ebenso gewachsen, wie auf andere Buchhändler. Vor allem der Onlinehändler Amazon macht dem Traditionshaus das Leben schwer, zuletzt im Geschäft mit elektronischen Büchern. Die Lesegeräte gehen inzwischen zu Spottpreisen ab umgerechnet gut 100 Euro über die Theke. Auch Apple ist mit seinem Tablet-Computer iPad in den Markt eingestiegen.

Die hohen Investitionen in die neue Technik dürften bei Barnes & Noble zu einem Verlust im laufenden Geschäftsjahr führen, warnte das Unternehmen Ende Juni. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis 1. Mai) halbierte sich der Gewinn auf 37 Mio. Dollar (28 Mio. Euro).

Attraktiv für Investoren

Die Aktie ist so billig wie seit 1994 nicht mehr. Der Gesamtwert von weniger als einer Milliarde Dollar macht es für Investoren attraktiv einzusteigen. Der Name Barnes & Noble hat in den Staaten immer noch einen guten Klang. Die Kette ist landesweit vertreten und verkauft im Jahr rund 300 Mio. Bücher. Der Umsatz lag zuletzt bei 5,8 Mrd. Dollar.

Neben Gründer Riggio, der knapp 30 Prozent am Unternehmen hält, dürfte der umtriebige Investor Ron Burkle die Hand heben. Burkle hält 19 Prozent und will seinen Anteil steigern. Der Milliardär hat zuletzt auch für die Miramax Studios von Walt Disney geboten. Riggio sucht noch nach Verbündeten und erklärte, er wolle sich möglicherweise mit einer Investorengruppe zusammentun. In Erwartung einer Übernahmeschlacht sprang die Aktie um ein Viertel auf mehr als 16 Dollar. Zu Spitzenzeiten im Jahr 2006 waren die Papier mehr als 46 Dollar wert. (APA/red)