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Der Schweizer Börsenexperte, Marc Faber, macht seinem Namen als "Dr. Doom" (Dr. Untergang) einmal mehr alle Ehre. In einen Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC meinte er am Dienstag, die US-Notenbank Fed steuere direkt auf die "finale Krise" zu, wenn sie weiterhin Geld drucke. Die Fed unterschätze nämliche die Stärke der Wirtschaft.

Die US-Notenbank erwägt einem Zeitungsbericht zufolge eine moderate Fortsetzung ihrer Anleihekäufe. Das "Wall Street Journal" berichtete diese Woche ohne Angabe von Quellen, die Notenbank werde bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche darüber beraten, ob die Einkünfte aus auslaufenden Hypothekenpapieren zum Kauf weiterer Titel dieses Typs oder von Staatsanleihen genutzt werden sollen. Bisher wurde erwartet, dass die Notenbank ihr Portfolio mit dem Auslaufen der Anleihen schrumpfen lässt. US-Staatsanleihen legten in Folge des Berichtes im asiatischen Handel zu.

Zuletzt kamen auf den Finanzmärkten vermehrt Sorgen auf, dass die Erholung der US-Wirtschaft mit dem Auslaufen der staatlichen Konjunkturprogramme ins Stottern geraten könne. Eine Strategieänderung der Fed nur vier Monate nach dem Ende ihres gigantischen Programms zum Kauf von Anleihen wäre ein starkes Indiz dafür, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Notenbank Sorgen bereitet.

Faber habe diesen Kurs der Fed schon vor einiger Zeit prophezeit, meinte er auf CNBC: "Investoren hätten schon vor sechs Monaten auf mich hören sollen, als ich schrieb, die Fed wird weiter Geld drucken, und Geld drucken und Geld drucken, bis die finale Krise das ganze System ausradiert." Der Fed-Chef Ben Bernanke habe laut Faber, "nicht die leiseste Ahnung, was in der Wirtschaft los ist". (rom, derStandard.at, 4.8.2010)