Bukarest - Rumänien wird vom IWF eine weitere Kredit-Tranche in Höhe von 914 Mio. Euro erhalten, die Teil einer seit März 2009 bestehenden Kreditlinie im Umfang von 20 Mrd. Euro von IWF, Weltbank und EU zur Abdeckung des Budgetdefizits des südosteuropäischen Landes ist. Nach der Implementierung des Sparpakets durch die rumänische Regierung seien die Bedingungen für die Bewilligung der Kredittranche erfüllt, erklärte eine Experten-Delegation von IWF, Weltbank und EU am Mittwoch zum Abschluss ihres zehntägigen Besuches in Bukarest.

Obwohl Rumäniens Wirtschaft im zweiten Quartal 2010 gewachsen ist, dürfte das BIP des Landes nach Schätzungen des IWF heuer um 1,9 Prozent schrumpfen. Für 2011 prognostiziert der Internationale Währungsfonds für Rumänien ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent.

Schwache Fortschritte

Die internationalen Finanzinstitutionen empfehlen Rumänien, die gesetzliche Regelung der Beamtengehälter und der Pensionen möglichst rasch zu reformieren. Die Bekämpfung der Steuerhinterziehung und die Inanspruchnahme von EU-Fördergeldern mache nur schwache Fortschritte, wird seitens des IWF kritisiert.

Ein weiteres Sparpaket sei nicht notwendig, versicherte die Regierung in Bukarest. Allerdings sei ab 2011 ein neues Abkommen mit dem IWF, das auch einen neuen Notkredit einschließen könnte, nicht ausgeschlossen. Im Juni hat Rumänien mit der Umsetzung eines Sparpakets begonnen, das unter anderem die Senkung der Beamtengehälter um 25 Prozent, die Erhöhung der Mehrwertsteuer um fünf Prozentpunkte auf 24 Prozent sowie die Kürzung oder Streichung vieler Subventionen vorsieht. (APA)