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Wenig Geld fürs Leben; Zugewanderte aus Nicht-EU-Staaten müssen mit weniger auskommen als ÖsterreicherInnen

Foto: AP/Punz
Grafik: Statistik Austria

Zugewanderte sind deutlich stärker von Armut bedroht als ÖsterreicherInnen. Das geht aus dem aktuellen Statistikjahrbuch für Migration der Statistik Austria hervor.

Während elf Prozent der ÖsterreicherInnen armutsgefährdet sind, sind es bei den hier Ansässigen ohne österreichische Staatsbürgerschaft 26 Prozent. Bei türkischen StaatsbürgerInnen beträgt die Quote sogar 45 Prozent.

Armutsgefährdetist, wer weniger als 60% des Medians-Einkommens der österreichischen Bevölkerung verdient.

Zugewanderte verdienen weniger

Insgesamt verdienten ausländische Staatsangehörige im Vorjahr nur 85 Prozent dessen, was die Durchschnittsbevölkerung in Österreich verdiente. So nahmen ImmigrantInnen, die ganzjährig erwerbstätig waren, netto durchschnittlich 18.000 Euro ein, während österreichische StaatsbürgerInnen 21.500 Euro netto verdienten.

Hierbei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Zugewanderten aus der "alten" EU und StaatsbürgerInnen jener Länder, die der Union ab 2004 beigetreten sind. Am allerwenigsten verdienten Angehörige sonstiger Nicht-EU-Staaten mit 15.720 Euro - das entspricht 74 Prozent des Durchschnitts.  

Elf Prozent AusländerInnen

Zum Stichtag 1. Januar 2010 lebten 895.000 Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft im Land. Das entspricht einem Anteil von elf Prozent an der Gesamtbevölkerung. Zwei Drittel von ihnen leben bereits seit mehr als fünf Jahren in Österreich.

Rechnet man jene Menschen hinzu, die zwar österreichische StaatsbürgerInnen, aber im Ausland geboren sind, so kommt man auf 15,4 Prozent. Am 1. Jänner waren es 1,293 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort, die in Österreich niedergelassen waren.

18 Prozent mit Migrationshintergrund

Jener Menschen, die hier geboren wurden, deren Eltern aber nach Österreich zugewandert sind, werden in der Statistik als "Menschen mit Migrationshintergrund" definiert. Ihr Anteil beträgt 17,8% der Gesamtbevölkerung. (mas, derStandard.at, 4.8.2010)