Tokio - Ein abgelegenes japanisches Dorf lockt Touristen mit Riesenkunstwerken in Reisfeldern, die in in mühsamer Handarbeit erstellt wurden. Mehr als tausend Menschen schaffen bei der Ortschaft Inakadate jedes Jahr mit verschiedenfarbigen Reispflanzen Kunstwerke, die größer als ein Fußballfeld sind.

Gezeigt wird dieses Jahr ein Krieger aus dem 12. Jahrhundert, der gegen einen jungen Schwertträger kämpft. In den vergangenen Jahren haben die Dorfbewohner schon Bilder von Kaiser Napoleon, der Mona Lisa oder dem Vulkan Fuji in ihren Feldern angelegt.

Um die Kunstwerke vollständig bewundern zu können, müssen Touristen eine Aussichtsplattform erklimmen. Dies sei der einzige Punkt, von dem aus die Reisbilder in der richtigen Perspektive gesehen werden könnten, sagte Dorf-Sprecher Minoru Nakayama. "Würde man das Bild direkt von oben sehen, würde der Kopf des Abgebildeten weiter weg vom Turm merkwürdig groß erscheinen."

Vergangenes Jahr brachte die mühselige Kleinarbeit bereits 170.000 Touristen nach Inakadate, das 600 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tokio liegt. Reich sind die Dorfbewohner dadurch aber nicht geworden. Sie verlangen von Besuchern lediglich Spenden. Der vergangenes Jahr eingenommene Betrag reichte gerade, um die Miete für die benutzten Reisfelder zu bezahlen und die Kosten für die Bewachung der Kunstwerke zu decken. (APA)