Google Wave

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Google-Chef Eric Schmidt: "Wir feiern unsere Fehlschläge"

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Nach knapp einem Jahr hat Google ein ehrgeiziges Projekt eingestellt, das die E-Mail-Kommunikation mit Teamarbeit verbinden wollte. "Wave ist von den Nutzern nicht so angenommen worden, wie wir das gern gesehen hätten", teilte das amerikanische Unternehmen am Mittwoch in seinem Firmenblog mit.

E-Mail, "wenn sie heute neu erfunden würde"

Bei der Einführung im September vergangenen Jahres hatte Google erklärt, Wave sei wie E-Mail, "wenn sie heute neu erfunden würde". Im Zentrum dieser Kommunikationstechnik steht die sogenannte Wave, die als dynamisches Element auf einem Google-Server gespeichert wird. Diese Wave hält alle Antworten und Ergänzungen der Teilnehmer einer bestimmten Kommunikation fest. Erstmals im Mai 2009 vorgestellt, ging Google Wave im September mit zunächst 100.000 Testnutzern in Betrieb. Im Mai dieses Jahres wurde das Angebot dann allgemein freigegeben.

Wave habe so viele Features, dass Nutzer verwirrt würden, meint die New York Times.

Verbesserung

"Wir haben immer innovative Projekte verfolgt, weil wir einschneidende Neuerungen in der Computerwissenschaft voranbringen wollen, die das Leben unserer Nutzer dramatisch verbessern", schrieb Google-Manager Urs Hölzle im Firmenblog. Er räumte aber ein, das Unternehmen sei "nicht ganz sicher gewesen, wie die Nutzer auf diese radikal andere Art von Kommunikation reagieren würden". Für die bestehenden Nutzer soll der Server für Google Wave zumindest bis Ende des Jahres noch verfügbar sein. Als eigenständiges Produkt wird Wave aber eingestellt. Auch werden zentrale Teile des Codes weiterhin als Open Source zu Verfügung stehen, sodass sich Dritthersteller an neuen Produkten versuchen können.

"Wir feiern unsere Fehlschläge"

Lob für das Projekt hat den Entwicklern auch Google-Chef Eric Schmidt ausgesprochen: "es ist ein sehr cleveres Produkt", erklärt er gegenüber Cnet. "Wir feiern unsere Fehlschläge. Das ist eine Firma in der es absolut in Ordnung ist etwas zu probieren, das sehr schwierig ist. War es nicht erfolgreich, nimm das mit was du gelernt hast und nutze es für etwas Neues", so Schmidt weiter. 

Strategie

Schmidt hielt auch fest, dass Teile der Technologie jedenfalls in anderen Projekten genutzt würden. Als eigenständiges Produkt werde es Google Wave allerdings nicht mehr geben. "Wir promoten unsere Produkte nicht zu sehr (...) wir tendieren dazu Dinge zu veröffentlichen und abzuwarten, was passiert", führt der Google-Chef aus. Schmidt erklärt die Strategie Googles so: Ein neues Produkt wird angekündigt und bekommt ein gewisses Maß an Beachtung. An einem gewissen Punkt würde die Anzahl an Leuten einbrechen, die ein neues Produkt probieren, um dann wieder zu wachsen. Anhand dessen erkenne man meist ob ein Produkt Erfolg haben wird oder nicht. (pd/APA)