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Das Budapester Becken ist bereit.

Foto: APA/EPA/Kollanyi

Wien - Die österreichische Schwimm-Elite hat sich am Donnerstag fast durchwegs auf der Anreise nach Wien befunden, von wo es nach einer Pressekonferenz am Samstag geschlossen zu den Langbahn-Europameisterschaften nach Budapest geht. Für die am Montag beginnenden Wettkämpfe hat der Österreichische Verband (OSV) zwei Staffeln genannt, darunter jedoch nicht die 4 x 200 m Kraul der Herren. In diesem Bewerb hätte es die 2008 in Eindhoven gewonnene Bronzemedaille zu verteidigen gegeben.

"Es hat keine große sportliche Relevanz zur Nominierung einer Kraul-Staffel gegeben", begründete OSV-Sportkoordinator Moschos Tavlas die Nichtnominierung. Tatsächlich hätte die Form der Staffelkandidaten keine Wiederholung des in den Niederlanden fixierten historischen Medaillen-Coups erwarten lassen. Die für den Bewerb infrage gekommenen Aktiven und ihre Trainer sind freilich verwundert, nicht über die OSV-Entscheidung informiert worden zu sein, da es für ihre Planungen wichtig wäre.

Markus Rogan und Dominik Koll betraf das zu Wochenbeginn an ihrem Schweizer Trainingsort Tenero ebenso wie Florian Janistyn und David Brandl. Der fünfte grundsätzlich für die Staffel infrage kommende Aktive ist Dinko Jukic. Tavlas erklärte am Donnerstag, dass Zejlko Jukic als Vater und Trainer des 21-Jährigen angesichts von acht möglichen EM-Einzelrennen seines Sohnes schon vor einiger Zeit für eine mögliche Staffel abgesagt hatte.

"Seitens des OSV kam vor Monaten die Antwort, dass sie mit mir die Staffel nicht planen", stellte Dinko Jukic auf der Heimfahrt von seinem Trainingsdomizil Rijeka seine Sichtweise gegenüber der APA dar. Der Wiener hofft freilich auf eine Klärung der angespannten Situation noch vor den EM-Wettkämpfen, also noch diese Woche. Ein Antreten in der für den EM-Schlusstag terminisierten Lagenstaffel schloss Jukic nicht aus, die Nominierung erfolgt vor Ort.

Pikant ist die Nichtnominierung der Kraulstaffel, da Koll entgegen sonstiger Verbandsgepflogenheiten ohne Limit ins Team genommen wurde. Als fünfter Mann für die Staffel wäre das zu argumentieren gewesen, so allerdings wird die Aufnahme des Linzers in die OSV-Truppe von vielen Teamkollegen noch weniger verstanden als schon grundsätzlich. Einige andere waren näher an Limitleistungen gewesen, müssten aber daheimbleiben. (APA)