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Bei einer früheren Gelegenheit veröffentlichte das britische Staatsarchiv dieses Foto, das am 8. Oktober 1981 auf Vancouver Island, British Columbia, geschossen wurde.

Foto: REUTERS/Hannah McRoberts

London - Am Donnerstag hat das britische Staatsarchiv rund 5.000 Seiten an Material zu angeblichen UFO-Sichtungen und Begegnungen der Dritten Art heraus gegeben. Ufologen wollen in dem Aktenberg Beweise für tatsächliche Vorfälle mit fremden Wesen entdeckt haben. So weist eines der Dokumente zumindest auf den Versuch von höchster Stelle hin, einen entsprechenden als brisant eingestuften Vorfall zu vertuschen. Niemand geringerer als Premierminister Winston Churchill soll demnach eine UFO-Sichtung im zweiten Weltkrieg umgehend zur Verschlusssache erklärt haben.

Unter den Papieren aus dem Staatsarchiv fand sich ein Brief, in dem Churchills Reaktion auf die Sichtung durch die Besatzung einer britischen Luftwaffenmaschine über dem Ärmelkanal geschildert wird. "Der Vorfall muss umgehend zur Geheimsache erklärt werden, weil er Massenpanik in der Bevölkerung verursachen und den Glauben an die Kirche zerstören würde", soll der Premierminister gesagt haben.

Die Schilderung findet sich in einem Schreiben an das Verteidigungsministerium in London, den der Enkel eines Churchill-Leibwächters 1999 schrieb. Der Enkel berichtete, dass sein Großvater kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs ein Gespräch Churchills mit dem damaligen US-General Dwight Eisenhower mitgehört habe.

Darin beschrieb der britische Premier, dass die Besatzung eines Aufklärungsflugzeugs über dem Ärmelkanal von einem UFO verfolgt worden sei. Die Crew habe das Objekt fotografiert, das "geräuschlos neben dem Flugzeug flog". Die ursprüngliche Akte über den Zwischenfall gebe es wahrscheinlich nicht mehr, schrieb das Ministerium 1999 an den Enkel des Leibwächters, da bis 1967 alle Papiere über UFO-Zwischenfälle zerstört worden seien.

"Waliser Roswell"

Ein weiterer spektakulärer Fall bleibt indes nach Ansicht Vieler auch nach der Veröffentlichung der Akten ungeklärt: UFO-Enthusiasten bezeichnen ihn als "Waliser Roswell" und bestehen darauf, dass an einem Abend im Jahr 1974 ein mit Aliens besetztes Flugobjekt im Norden von Wales zu Boden gegangen war und die Regierung den Vorfall vertuschen wollte.

Das Dokument beschreibt, wie Einwohner von Llandrillo in Merionethshire zunächst seltsame Lichter am Himmel meldeten; danach soll es zu einer kolossalen Explosion gekommen sein, die die Grundfesten der Häuser erschüttert haben soll.

Später behaupteten Ufologen, die Behörden haben Straßen sperren lassen, um mögliche Zeugen von einem bestimmten Ort fernzuhalten. Dabei seien die Körper von Außerirdischen zur Untersuchung weggeschafft worden. Die am Donnerstag frei gegebenen Akten zeichnen allerdings ein anderes Bild von den Vorgängen am 23. Jänner 1974.

Experten suchten vor Ort

Die Aufzeichnungen belegen, wie Experten des Verteidigungsministeriums sich um eine Erklärung des Llandrillo-Vorfalls bemühten. Demnach sei innerhalb einer Stunde nach den ersten Meldungen über mysteriöser Lichterscheinungen und Geräusche ein Team von Mitarbeitern der Royal Air Force vor Ort gewesen. Obwohl die Suchmannschaften die fragliche Gegend gemeinsam mit Polizisten bis am Nachmittag des folgenden Tags durchkämmten, konnte nichts Ungewöhnliches entdeckt werden. Fakt ist allerdings, dass das veröffentlichte Material zahlreiche Zeugenberichte aus anderen Teilen der britischen Insel über helle Lichter am selben Abend enthält.

Schließlich kamen die an der Untersuchung beteiligten Militärs zu dem Schluss, dass es sich bei dem Vorfall wahrscheinlich um einen Meteroriten gehandelt hatte, der in der Atmosphäre verglüht sei - eine Erklärung, mit der sich damals wie heute zahlreiche Zeugen und Ufologen nicht zufrieden geben wollen. (red)