Ann Arbor - Ein internationales Wissenschaftlerteam hat 95 verschiedene Gene identifiziert, die die Cholesterinwerte im Blut beeinflussen. Untersucht wurden die genetischen Informationen von mehr als 100.000 Menschen, die an 46 früheren Studien teilgenommen hatten. Hohe Werte "schlechten" Cholesterins können zu Herzerkrankungen führen.

Details der Studie wurden in Nature veröffentlicht. Experten wie Peter Weissberg von der British Heart Foundation erklärten, dass diese Forschungsergebnisse Hoffnung auf die Entwicklung neuer Behandlungsansätze machten.

Die genetischen Varianten, die unter vielen anderen auch Wissenschaftler der University of Michigan identifizierten, verteilen sich auf den Cholesterin-Stoffwechsel und jene, die bereits bekannte Ziele von Medikamenten sind. Diese Varianten scheinen bei Europäern und Nichteuropäern gleichermaßen von Bedeutung zu sein. Eine der ausgewerteten Studien war die Herz-Studie der British Heart Foundation und des Medical Research Council. An dieser Studie nahmen 2.000 Familien teil, die unter fühzeitig auftretenden Herzerkrankungen litten.

Komplexe Kreisläufe

Weissberg betonte laut BBC auch, dass die Identifizierung dieser 95 Gene deutlich macht, wie komplex die Biologie des menschlichen Körpers ist. Es sei noch viel Arbeit zu leisten, bis erforscht ist, welche genauen Funktionen diese Gene haben und wie sie interagieren. Für Weissberg ist die aktuelle Studie ein erster wichtiger Schritt auf dem langen Weg zum besseren Verständnis, wie die Cholesterinwerte im Körper wirklich kontrolliert werden. (red/pte)