Vilnius - Eine im Zusammenhang mit einem angeblich geplanten Terrorattentat in Russland verdächtige Litauerin ist auf freien Fuss gesetzt worden. Ein Berufungsgericht in Vilnius gab damit am Donnerstag einem entsprechenden Antrag der Anwälte der 21-jährigen statt.

Die junge Frau steht laut Staatsanwaltschaft im Verdacht, im Auftrag eines in Russland inhaftierten tschetschenischen Geschwisterpaares einen Selbstmordanschlag auf eine militärische Einrichtung in Russland geplant zu haben. Die Ermittler führen unter anderem ins Treffen, dass die Litauerin sich Fähigkeiten zur Herstellung von Sprengmitteln angeeignet hat und von den beiden Tschetschenen Geld für die Reise nach Russland überwiesen bekam.

Laut der Nachrichtenagentur BNS hatte die Frau in Verhören ursprünglich angegeben, aus Rachegefühlen nach der angeblichen Ermordung ihres tschetschenischen Freundes zum Islam übergetreten zu sein und von den beiden Tschetschenen für ein Attentat angeworben worden zu sein. Die Verdächtige distanzierte sich im Zusammenhang mit ihrem Enthaftungsantrag jedoch von derartigen Plänen und behauptete, ihre früheren Aussagen seien teilweise verzerrt und unter Anwendung von Folter aus ihr herausgepresst worden.

In dem noch ausstehenden Prozess droht der 21-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe, falls sie der Vorbereitung eines Terroranschlags für schuldig erkannt wird. Die Litauerin war Ende vergangenen Oktober bei der versuchten Ausreise nach Russland festgenommen worden und saß seither in Untersuchungshaft. (APA)