Washington - Der US-Senat hat den von US-Präsident Barack Obama ernannten früheren Luftwaffen-General James Clapper als neuen Geheimdienstkoordinator des Landes bestätigt. Die Entscheidung fiel am Donnerstag (Ortszeit) einstimmig, nachdem sich zuvor der Geheimdienstausschuss des Senats ohne Gegenstimme für Clapper ausgesprochen hatte. Obama hatte Clapper Anfang Juni nominiert.

Clapper verfügt über weitreichende Erfahrungen mit den Geheimdiensten des Landes. Insgesamt 32 Jahre lang diente er bei der Luftwaffe und war dort immer wieder mit wichtigen Geheimdienstaufgaben betraut, etwa in den 80er Jahren in Korea oder während des Golfkriegs. Von 2007 an war Clapper im Verteidigungsministerium als Staatssekretär für die Geheimdienste zuständig.

Sein Vorgänger im Amt des Geheimdienstkoordinators, Dennis Blair, war im Mai von dem Posten zurückgetreten. Blair war vor allem nach dem versuchten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug zu Weihnachten 2009 unter Beschuss geraten. Obama bemängelte anschließend "katastrophale" Pannen bei den Sicherheitsbehörden und "Fehler im System".

Die 16 Geheimdienste der USA gelten als ebenso gigantischer wie schwerfälliger Apparat mit insgesamt 200.000 Mitarbeitern. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde der Posten des Nationalen Geheimdienstdirektors (DNI) neu geschaffen. Der Geheimdienstkoordinator überwacht die Dienste und koordiniert vor allem Anti-Terror-Maßnahmen der US-Bundespolizei und des nach 2001 geschaffenen Heimatschutzministeriums. (APA)