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Ab in die Opel-Werkstatt: Regelmäßiges Service muss sein.

Foto: AP/Meyer

Rüsselsheim - Der Kampf um die Kunden ist hart im Autobusiness. Wer Marktanteile in gesättigten Märkten will, der muss etwas bieten. Opel hat sich nun etwas Besonderes einfallen lassen. Der Rüsselsheimer Autobauer buhlt mit einer "lebenslangen Garantie" für Neufahrzeuge um neue Kunden. "Teure Reparaturen gehören damit der Vergangenheit an", sagte Opel-Chef Nick Reilly dieser Tage in Rüsselsheim. Die Garantie wird laut dem Firmenchef ab sofort für Privat- und Firmenkunden beim Kauf eines neuen Opel gelten.

Garantie weitergeben

Kostenlos sind etwaige Werkstattbesuche selbstverständlich nur bedingt und lebenslang meint natürlich nicht das Leben des Autobesitzers. Es gilt die Garantie so lange, bis der Wagen weiterverkauft wird oder bis das Fahrzeug 160.000 Kilometer auf dem Buckel hat. Eine zeitliche Begrenzung gibt es insofern nicht, als ein Zweitbesitzer die Garantie "günstig" übernehmen kann. Es gilt folgende Einschränkung: Die Garantie gilt nicht für Verschleißteile und Unfallschäden und nicht für die meist gewerblich genutzten Modelle Combo, Vivaro und Movano.

Bei den Materialkosten wird gestaffelt

In der Praxis bedeutet das schöne Schlagwort lebenslange Garantie. Der Hersteller übernimmt die Kosten für die Arbeit (betroffen sind Baugruppen wie Motor, Getriebe, Lenkung und elektrische Komponenten wie Anlasser, Zentralverriegelung usw.) bis zu den genannten 160.000 Kilometern. Bei den Materialkosten wird dann auch der Kunde zur Kasse gebeten. Bis 50 000 Kilometer übernimmt Opel komplett, bis 60.000 Kilometer mit zehn Prozent, bis 70.000 Kilometer mit 20 Prozent etc. Bei 160.000 Kilometern (soweit fährt der Erstbesitzer laut Opel durchschnittlich mit seinem Auto) zahlt der Kunde 60 Prozent selbst.

Was sich der Autobauer erwartet: Der Wagen muss regelmäßig in einer offiziellen Opel-Werkstatt zum Service anrollen, drei Jahre nach Erstzulassung ist außerdem eine jährliche Aktivierung der Garantie nötig, die allerdings nur mit einigen Euro zu Buche schlägt.(Regina Bruckner, derStandard.at, 6.8.2010)