"Ich habe Fiktion und Realität vermischt", sagt Walter Meischberger. Anfang der Woche war bekannt geworden, dass er ein Tagebuch führte, das von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurde und in dem angeblich zu lesen war, dass Jörg Haider Millionenbeträge auf Konten in Liechtenstein und der Schweiz hinterlassen hatte.

"Als Romanvorlage geschrieben"

Meischberger bestreitet nun in einem "Presse"-Interview, dass die Tagebuch-Einträge einen großen Wahrheitsgehalt hätten: "Es war schon als Romanvorlage geschrieben, spannend, emotional", sagt er. "Jörg Haider hat mich das gelehrt, von sich in der dritten Person zu sprechen, wenn man im öffentlichen Spiel ist. Für mich war es eine Möglichkeit Druck abzubauen, mir einen Roman vorzustellen, in dem der Meischberger eine Rolle spielt, wo ich das von außen betrachte."

"Erschütternd" zeigt er sich davon, dass "private Gedanken, die ich als therapeutisches Mittel gegen den enormen Druck, dem ich mich von Medien und Behörden ausgesetzt fühle, gesehen habe, an die Öffentlichkeit gelangen." (red, derStandard.at, 6.8.2010)