Nokia N8 mit Symbian

Foto: Nokia

Sinkende Marktanteile und ein Gewinneinbruch von 40 Prozent im zweiten Quartal - der finnische Handy-Hersteller Nokia konnte im bisherigen Verlauf des Jahrs noch nicht mit positiven Nachrichten glänzen. Mit dem Smartphone N8, das noch im dritten Quartal auf den Markt kommen soll und dem ersten MeeGo-basierten Gerät zu Jahresende will das Unternehmen zu alter Stärke zurückfinden. Engadget hat mit Niklas Savander, Nokias Executive Vice President über die nächsten Schritte des Konzerns gesprochen.

MeeGo für High-End-Geräte

Seit Nokia und Intel im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona angekündigt haben, gemeinsam am Projekt MeeGo zu arbeiten, ist nicht viel passiert. Nokias Maemo-Plattform geht in MeeGo auf, Intel bringt sein Moblin-Know-how mit ein. Doch bislang schien es, dass die Unternehmen eher aneinander vorbei denn miteinander arbeiten. Eine erste Version von MeeGo wurde zwar für das N900 veröffentlicht, doch ein offizielles Update von Nokia gibt es nicht. Das erste MeeGo-Gerät ist für das vierte Quartal angekündigt, doch am N8 läuft Symbian. Das N8 sei laut Savander das erste Modell einer neuen Produktfamilie von "High Mid-Range"-Geräten. Das Modell sei nicht als High-End-Gerät konzipiert, sondern für den Consumer-Markt. Mit MeeGo hingegen soll der High-End-Markt von Smartphones adressiert werden. Noch vor Jahresende wolle Nokia ein Gerät präsentieren, das ein "Meilenstein" für das Unternehmen werde.

Tablets und Netbooks

Es werde sicherlich auch MeeGo-Tablets geben, so Savander. Anbieter müssten sich aber gut überlegen, wie sie ihre Produkte von der Konkurrenz abgrenzen könnten. Denn der Markt werde mit Android-Tablets, MeeGo-Tablets und Windows-Tablets sehr überfüllt. Nokia habe hier jedoch noch keine konkreten Entscheidungen getroffen und nichts anzukündigen. Savander scheint jedoch persönlich nicht viel für Geräte mit allzu großem Display überzuhaben, welche die Kategorie zwischen Smartphones und Tablets verschwimmen lassen: "unsere Taschen werden nicht größer" und die Displays würden auch viel Strom benötigen. Angesprochen auf das Netbook Booklet 3G meinte der Nokia-Manager, dass es noch weitere Nokia-Produkte in dieser Kategorie geben werde.

Nein zu Android

Während Nokia bei der Entwicklung eines eigenen Smartphone-Betriebssystems etwas zu schwimmen scheint, meinen immer mehr Beobachter und Entwickler, dass das Unternehmen Googles Android übernehmen solle. Doch dafür hat Savander nur eine Antwort: das wird nicht passieren. Nokia sehe sich nicht nur als Hardware-Entwickler sondern wolle mit eigener Software einen Mehrwert schaffen. Außerdem wolle Nokia sein Schicksal nicht in die Hand von Google legen. Bei einem Marktanteil von 40 Prozent bei Smartphones, müsse Nokia auch bei der Plattform mitreden können. (red)