Wien  - Angesichts des geplanten Ausbaus der grenznahen tschechischen Atomkraftwerke in Temelin und Dukovany fordert Grünen-Chefin Eva Glawischnig im Interview mit der Tageszeitung "Österreich" (Montag-Ausgabe) von der Regierung eine scharfe Reaktion: "Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass es sehr wichtig ist, rechtzeitig in aller Schärfe zu reagieren."

"Denn irgendwann sind die Pläne so weit gediehen, dass es zu spät ist. Es bedarf jetzt einer offiziellen Protestnote durch den Außenminister", so die grüne Bundesobfrau. Außenminister Michael Spindelegger (V) solle zusätzlich auch den tschechischen Botschafter ins Außenministerium zitieren. Auch gegen die Verlängerung der Laufzeiten deutscher AKW will Glawischnig diplomatisch protestieren.

Die Atompolitik der Regierung bezeichnet Glawischnig als "scheinheilig und halbherzig". Denn der heimische Strombedarf werde zu einem hohen Anteil aus Atomstrom gedeckt. Glawischnig: "Weil man den Ökostromausbau verhindert, wird das noch gefördert". (APA)