Istanbul - In der Türkei ist ein Konflikt zwischen der islamisch-konservativen Regierung und dem Militär über die Besetzung von Führungsposten in der Armee beigelegt und damit eine politische Krise abgewendet worden. Auf den Posten des Heereschefs wurde als Kompromisskandidat General Erdal Ceylanoglu berufen, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Montag berichtete.

Der ursprünglich von der Militärführung für diesen Posten vorgesehene General Hasan Igsiz war von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan abgelehnt worden. Der Kandidat des Militärs gehörte zu einer Reihe von Offizieren, die sich früher an Putschplänen gegen die Regierung beteiligt haben sollen. Neuer Generalstabschef wird der bisherige Heereschef Isik Kosaner als Nachfolger von Ilker Basbug, der aus Altersgründen in den Ruhestand tritt.

Bisher konnte die Armee, die sich in der Tradition von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk als Verfechter der Trennung von Staat und Religion sieht, in aller Regel ihre Personalvorstellungen durchsetzen. Die islamisch-konservative AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) von Ministerpräsident Erdogan ist dagegen bemüht, den Einfluss der Armee auf die Politik des Landes zurückzudrängen. (APA/dpa)