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Der WWF schätzt, dass es bereits bis zu fünf Wölfe in Österreich geben könnte.

Foto: REUTERS/Vasily Fedosenko

Innsbruck - Nachdem erneut ein Wolf in Tirol gesichtet wurde, beklagen Tierschützer, dass Österreich noch nicht ausreichend vorbereitet ist auf den Zuzug der Raubtiere. Der WWF geht davon aus, dass es insgesamt drei bis fünf Wölfe in den Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Kärnten geben könnte.

Die Tiere würden sich seit rund zehn Jahren wieder auf natürliche Weise aus Italien, dem Balkan und Nordosteuropa in Mitteleuropa ausbreiten und somit sporadisch auch Österreich erreichen. Während dem Naturschutz die Aufgabe zukomme, den "Brückenkopf Österreich" für die Vernetzung der mitteleuropäischen Wölfe offen zu halten, müssten die Behörden Vorkehrungen für ein konfliktfreies Einwandern der Wildtiere treffen.

Wölfe machen Wild fit

Der WWF wies darauf hin, dass Wölfe als effiziente Jäger eine wichtige Funktion im Ökosystem ausüben würden. So könnten sie sich positiv auf die "Fitness" des Wildes auswirken und zur Verringerung von Wildschäden in unseren Wäldern beitragen. Allerdings brauche es für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes ein noch viel aktiveres Management und eine professionelle Vorbereitung, "die leider in Österreich noch weitgehend fehlt".

Neben den laufenden und begrüßenswerten Aktivitäten der Landesregierung im Zusammenhang mit dem derzeit durch Tirol streifenden Wolf, müsse noch stärker auf die international erprobten Modelle von Herdenschutz und Prävention abgezielt werden. Auch eine proaktive Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, sowie die international akkordierte Beobachtung der Wanderbewegungen der Tiere seien notwendig. "Wir brauchen auch in Österreich rasch praktikable Entschädigungsmodelle für die Betroffenen, wie sie in anderen Ländern längst etabliert sind", forderte WWF-Naturschutzexperte Christoph Walder. (red/APA)