Wien - Kari Kapsch kommt in seinem Verfahren wegen des Vorwurfs auf Insiderhandel trotz verschärfter Rechtslage mit einem blauen Auge davon. Der Insider-Prozess gegen den stellvertretenden Aufsichtsratschef der Kapsch TrafficCom, Kari Kapsch, und seine jetzige Ehefrau Isabella Kapsch beim Landesgericht Wien endete heute, Dienstag mit einer Diversion (außergerichtlicher Vergleich).

Kapsch - er wird von der Finanzmarktaufsicht (FMA) verdächtigt, durch Insiderhandel 25.000 Euro Gewinn gemacht zu haben - und muss nun 30.000 Euro für die Diversion und 1.000 Euro für allgemeine Verfahrenskosten bezahlen, seine Ehefrau 3.000 Euro und 250 Euro Verfahrenskosten. Weiters hat sich Kari Kapsch bereit erklärt, 25.000 Euro an eine karitative Organisation zu spenden.

FMA nicht zufrieden

Die Finanzmarktaufsicht (FMA), die in diesem Fall nur ein Anhörungsrecht besaß, zeigt sich auf Anfrage mit diesem Ergebnis "aus präventiven Gründen" nicht zufrieden. Es widerspreche auch der verschärften Rechtslage, hieß es aus der FMA. Prinzipiell hätte die Staatsanwaltschaft noch ein Einspruchsrecht.

Gegen Kari Kapsch und seine damalig Lebengefährtin war ermittelt worden, weil es im Jänner 2009 im Vorfeld der Beteiligung der Kapsch TrafficCom - wo er im Aufsichtsrat sitzt - am norwegischen Mautbetreiber Q-Free zu auffälligen Aktientransaktionen bei Q-Free gekommen sein soll. Die FMA hat ermittelt und ihren Bericht der Staatsanwaltschaft übergeben. Die Deals sollen vor Veröffentlichtung der Übernahme über ein von seiner damaligen Lebensgefährtin eröffnetes Wertpapierdepot gelaufen sein. (APA)