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Neue Perspektiven für Uniqa-Chef Konstantin Klien? Sein Vertrag läuft bis September 2013, doch er dürfte bereits Mitte 2011 ausscheiden.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Bei Raiffeisen dominiert zwar derzeit die geplante Fusion von Raiffeisen Zentralbank und Raiffeisen International, hinter den Kulissen dürfte aber auch an einer Neupositionierung der Uniqa-Versicherung gebastelt werden. Nach Standard-Recherchen zeichnen sich Mitte nächstes Jahres Veränderungen im Konzernvorstand der zu Raiffeisen gehörenden Uniqa-Versicherung ab:

Uniqa-Chef Konstantin Klien (59) soll an seinen Stellvertreter Andreas Brandstetter übergeben. Intern soll bereits die Vorentscheidung gefallen sein, dass Klien Mitte 2011 rund um die Hauptversammlung aufhört. Ein Uniqa-Sprecher sagte: "Gerüchte zu Veränderungen im Vorstand kommentiert Aufsichtsratspräsident Christian Konrad als substanzlos".

Vertrag bis 2013

Nach heftigen Diskussionen im Vorfeld und privaten Turbulenzen bei Klien wurden die Verträge der Uniqa-Vorstände im November 2009 erstmals nicht um fünf sondern nur um drei Jahre bis 2013 verlängert. Brandstetter wurde ebenfalls Ende 2009 zum Generaldirektor-Stellvertreter ernannt. Der 41-Jährige studierte in den USA, war im Kabinett von Erhard Busek und Assistent von Ex-Uniqa-Chef Herbert Schimetschek. Anders als Klien ist er im Raiffeisen-Sektor fest verankert.

In den vergangenen beiden Jahren brauchte die Uniqa jeweils zum Jahresende eine kräftige Kapitalspritze. 2008 waren es 184 Mio. Euro und im Vorjahr 150 Mio. Euro, die de facto nur von den Kernaktionären, Raiffeisen, Austria Stiftung und Collegialität gezeichnet wurden. 2009 knabberten vor allem die Währungsverluste in Osteuropa beharrlich am Kapitalpolster. Raiffeisen-intern wird kritisiert, dass die Uniqa keine klare Strategie habe und zu spät im Osten aktiv wurde. Immer wieder wurde auch über einen Verkauf der Versicherung spekuliert.  (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.8.2010)