Wien - Die geplanten Versuche, Flussbett und Ufer der Donau im Bereich des Nationalparks Donauauen zu verändern, dürften gravierende Auswirkungen auf die Fischbestände haben.

Wie der Standard berichtete, plant die "Via Donau" die Flusssohle zu stabilisieren - doch die sogenannte "Granulometrische Sohlverbesserung" dürfte zu einer Beeinträchtigung von Menge und Artzusammensetzung der Fischnährtierfauna führen. Geplant ist nämlich, größere und schwerere Steine in jenen Bereich einzubringen, der von der Schifffahrt genutzt wird - haben die Steine derzeit einen durchschnittlichen Durchmesser von 26 Millimeter, so sollen es künftig 55 Millimeter sein.

Schon jetzt siedeln kaum Fische in der Hauptfahrrinne, wohl aber in einem rund 20 Meter breiten angrenzenden Streifen, der nun mit größeren Steinen gepflastert werden soll. Fische, deren Embryonen lithophil (also auf Steine und Zwischenräume angewiesen) sind, verlieren damit an Lebensraum. Weiters heißt es in einem Gutachten zur Fischpopulation: "Die gewählte Korngröße ist als Laichsubstrat der Leitfischarten Barbe und Nase nur bedingt geeignet." Der Umweltdachverband kritisiert, dass die als temporärer Versuch geplanten Maßnahmen den Lebensraum der Fische nachhaltig verändern könnten.

Dass zum Ausgleich neuer Lebensraum in Seitenarmen entsteht, wird kritisch gesehen, weil auch das den Status quo verändert. (cs/DER STANDARD, Printausgabe, 11. August 2010)