Wien - Die Grünen haben am Mittwoch die Forderung von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek nach einer Fortsetzung der Bundesmittel für den Ausbau der Kinderbetreuung begrüßt. Allerdings zeigten sie sich skeptisch, was die Umsetzung betrifft. Christine Marek, Wiener ÖVP-Chefin und Familienstaatssekretärin, übte in Sachen Kinderbetreuung Kritik am Wiener Jugendstadtrat Christian Oxonitsch. Sie befürchtet, dass "tausende Wiener Eltern" im Herbst "das völlige Kindergarten-Chaos" erleben würden.

Es wäre "der völlig falsche Schritt", die weitere Unterstützung von Bundesseite zum Ausbau der Kinderbetreuung künftig auf die Zahlung des Gratis-Kindergartenjahres zu beschränken, betonte die Grüne Familiensprecherin Daniela Musiol in einer Aussendung. Im Juli hätten die Grünen im Parlament einen Antrag zur Fortsetzung des Bundeszuschusses eingebracht, der im September auf der Tagesordnung des Familienausschusses sein werde. Man sei gespannt, ob die SPÖ "ihre heutigen Aussagen mit ihrem Abstimmungsverhalten unterstützen wird".

Kritik der Familienstaatssekretärin

Marek schoss sich indes auf den Wiener Jugendstadtrat ein: "In bekannter SPÖ-Manier" versuche Oxonitsch, "sich aus der Verantwortung zu stehlen" und "vom hausgemachten Chaos" abzulenken. "Da helfen auch keine von Frauenministerin Heinisch-Hosek assistierten Rufe nach mehr Geld vom Bund", ätzte Marek im Hinblick auf die gemeinsame Pressekonferenz von Heinisch-Hosek und Oxonitsch Mittwochvormittag. Die Länder seien zu 100 Prozent für die Kindergärten zuständig. Oxonitsch sollte "froh sein", dass die Bundesregierung trotz der wirtschaftlich angespannten Situation und der notwendigen Budgetkonsolidierung die Länder "mit sehr viel Geld" beim Ausbau der Kinderbetreuung unterstütze. (APA)