Prag - Das stalinistisch-geführte arme Nordkorea will einen Teil seiner Schulden bei Tschechien mit Ginseng-Wurzeln bezahlen. Bei einem Arbeitstreffen habe Tschechien Nordkorea nach Waren zur Begleichung seiner Schulden gefragt, "und eine der Optionen waren Ginseng-Importe", sagte der tschechische Vize-Finanzminister Tomas Zidek am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Ein offizielles Angebot war es aber nicht."

Laut der tschechischen Zeitung "Dnes" hat Nordkorea angeboten, fünf Prozent seiner Schulden in Höhe von 186 Millionen Kronen (7,5 Millionen Euro) in Form von Ginseng zu bezahlen. Pjöngjang hatte Straßenbahnen und Maschinen aus Tschechien geliefert bekommen.

Für eine Summe von rund 375.000 Euro bekäme Tschechien rund 20 Tonnen Ginseng, rechnete die Zeitung vor. Die Tschechen würden im Jahr aber nur rund 1,4 Tonnen verbrauchen. Ginseng wird als Stärkungs- und Kräftigungsmittel eingesetzt sowie zur Steigerung der männlichen Potenz.

Für Vize-Finanzminister Zidek hat die Idee dennoch Potenzial: "Aufgrund der Presseberichte haben wir Anrufe von Händlern bekommen, die uns den Ginseng abkaufen wollen", sagte er. "Das wäre ein gutes Geschäft für den Staat." (APA)