Bild nicht mehr verfügbar.

Juan Carlos mit Kollege Mohammed VI. im Jahr 2007 in Marrakesch.

Foto: AP/Martin

Palma de Mallorca - Der spanische König Juan Carlos hat sich in einen diplomatischen Zwist eingeschaltet, der seit mehreren Tagen zwischen Spanien und Marokko schwelte. Wie das spanische Königshaus am Mittwoch mitteilte, rief der Monarch von seinem Feriendomizil auf Mallorca aus den marokkanischen König Mohammed VI. an, um die Sache zu bereinigen.

Die Regierung in Rabat hatte in den vergangenen Tagen in vier Kommuniqués Vorwürfe gegen die Grenzpolizei in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla erhoben. Darin hatte Marokko den spanischen Beamten Rassismus und Übergriffe auf Marokkaner und afrikanische Flüchtlinge vorgeworfen. Spanien wies das zurück.

"Missverständnisse"

Juan Carlos und Mohammed VI. führten den Zwist nach Angaben des spanischen Königshauses auf "Missverständnisse" zurück. Beide Monarchen hätten darin übereingestimmt, dass solche "Missverständnisse" die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern nicht beeinträchtigen dürften, hieß es.

Die Vorwürfe aus Rabat waren in Madrid mit Verblüffung aufgenommen worden, denn die spanisch-marokkanischen Beziehungen waren in den vergangenen Jahren so unproblematisch gewesen wie seit langem nicht mehr. Die spanische Öffentlichkeit sah die Kommuniques der Marokkaner als Teil einer Kampagne Rabats, den Anspruch auf Melilla zu bekräftigen. Marokko macht Ansprüche auf die - zu Spanien gehörenden - Städte Melilla und Ceuta an der Küste Nordafrikas geltend. (ApA/dpa)