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Im Visier der Justiz: Lies Hebbadj. Nach der Burka- und Polygamie-Debatte(n) steht Vergewaltigung im Raum.

Foto: Reuters/Stephane Mahe

Nantes - Der Name Lies Hebbadj ist in Frankreich mit einer politischen Debatte über Vielehen muslimischer Einwanderer verbunden. Als Partner einer Frau, die komplett verschleiert am Steuer saß, fiel sein Name in den vergangenen Monaten auch im Zusammenhang mit dem inzwischen von der Nationalversammlung beschlossenen Burka-Verbot. Nun macht der Franzose algerischer Abstammung erneut von sich reden: Die Polizei verhört ihn zum Vorwurf der Vergewaltigung.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bezichtigt eine ehemalige Partnerin den 35-jährigen Halal-Metzger, ihr wiederholt Gewalt angetan zu haben. Die mutmaßlichen Straftaten sollen zwischen 2003 und 2007 verübt worden sein, wie der Staatsanwalt von Nantes, Xavier Ronsin, am Samstag sagte. Er muss darüber entscheiden, ob er ein Ermittlungsverfahren gegen Hebbadj einleitet.

Staatsbürgerschaft entziehen?

Schon vor den jüngsten Vorwürfen hat der Fall Hebbadj Innenminister Brice Hortefeux auf den Plan gerufen. Denn Hebbadj soll nicht nur vier Frauen und zwölf Kinder haben, er wird auch noch des Sozialhilfebetrugs verdächtigt. Hortefeux schließt daher nicht aus, dass Hebbadj im Falle einer Verurteilung die französische Staatsbürgerschaft entzogen wird, wie er am Samstag in einem RTL-Interview bekräftigte. (APA)