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Frauen und MigrantInnen rücken in den Vorständen von DAX-Unternehmen nach. Laut Christoph Lesch wird sich dieser Trend fortsetzen.

Foto: Reuters/MICHAEL LECKEL

Bonn - In die Vorstände der großen deutschen Konzerne rücken Frauen und verstärkt MigrantInnen. Der Frauenanteil in den 30 DAX-Unternehmen hat sich in den vergangenen zwölf Monaten vervierfacht: Nach einer Frau zuvor sind es inzwischen vier Frauen oder ganze zwei Prozent.

Dies zeigen die Ergebnisse einer Erhebung der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partner, die am Donnerstag in Bonn veröffentlicht wurde. Der Trend zu mehr Frauen in Führungspositionen werde sich in den nächsten Jahren fortsetzen, prognostiziert einer der Autoren der Studie, Christoph Lesch. "In zehn Jahren werden mit Sicherheit über zehn Prozent der DAX-Vorstände weiblich sein."

Weiterer Trend: Höherer MigrantInnen-Anteil

Ein zweiter Trend setzt sich ebenfalls stark fort: Der Anteil ausländischer DAX-Vorstände steigt und ebensolche Manager rücken ans Steuer. Der AusländerInnenanteil hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf ein Allzeithoch von fast 30 Prozent verdoppelt, wie aus der Erhebung hervorgeht. Von 185 Vorständen kommen derzeit 52 aus dem Ausland, vor allem aus den USA. Und rund 60 Prozent der im vergangenen Jahr neu berufenen Vorstände stammen aus dem Ausland.

Besonders bei der Besetzung des Chefpostens werden immer öfter gezielt ausländische ManagerInnen berufen. Wenn im Oktober der Niederländer Marijn Dekkers die Führung des Bayer-Vorstands übernimmt, werden bereits 30 Prozent der DAX-Konzerne von AusländerInnen geführt.

Beispiel Siemens

Eines der Beispiele ist Siemens: Der Österreicher Peter Löscher rückte als Vorstandschef an die Spitze. Dann steigerte er den Anteil ausländischer Vorstände bis Mitte 2008 auf 38 Prozent. Außerdem berief er mit der Schweizerin Barbara Kux und der Österreicherin Brigitte Ederer zwei Frauen in den Vorstand. (APA)