Islamabad - Eine zweite Flutwelle rollt durch die Provinz Punjab in Zentralpakistan. Im Süden des Landes bereiten sich viele Städte bereits auf die Evakuierung vor. "Das Schlimmste ist noch nicht vorbei" , sagte derChef der pakistanischen meteorologischen Behörde am Donnerstag. Seit Beginn der Überschwemmungen vor zwei Wochen starben laut Uno 1600 Menschen, 14 Millionen sind von dem Hochwasser betroffen.

352 Millionen Euro Soforthilfe sollten die Mitgliedsstaaten spenden, fordern die Vereinten Nationen. "Wir schätzen, das zwei Millionen Pakistani durch dieKatastrophe ihre Häuser verloren haben, ein Viertel konnten wir bisher in Notunterkünften unterbringen" , meinte ein UN-Sprecher am Donnerstag.

Die USA schickten 19 neue Hilfshubschrauber und 1000 Soldaten in das Krisengebiet. Österreich entsandte einen Koordinator, der bei der Verteilung von Lebensmitteln helfen soll. Das österreichische Rote Kreuz schickte fast eine Million Tabletten zur Wasseraufbereitung.

Pakistans Präsident Asif Ali Zardari besuchte am Donnerstag erstmals Opfer des Hochwassers. In seiner Heimatprovinz Sindh sprach er mit einigen Bewohnern und informierte sich über die Rettungsarbeiten. "Fühlt euch nicht allein, wir sind da und werden alles tun, um euch so schnell wie möglich euer Leben zurückzugeben" , sagte er. Zardari war erst am Dienstag von einer Auslandsreise zurückgekehrt und war dafür heftig kritisiert worden. (red, DER STANDARD - Printausgabe, 13. August 2010)