Wien - Eine "falsche Themenvorgabe" ortet die Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschaft, Eva Scholik, in der derzeitigen Diskussion um die Lehrer-Kompetenzen. Es sei nicht entscheidend, ob der Bund oder die Länder künftig die Lehrer anstellen. Wichtig sei dagegen ein funktionierendes Controlling, so Scholik am Freitag zur APA. Die AHS-Lehrer sind derzeit wie die Pädagogen an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) Bundeslehrer.

AHS-Lehrer sind bundeseinheitliche Standards gewöhnt

Sie habe bei dem Thema einen ganz pragmatischen Zugang, betonte Scholik. Die AHS-Lehrer seien gewohnt, in einem bundeseinheitlichen System nach bundeseinheitlichen Vorgaben angestellt zu sein. Es gebe dafür jetzt schon in jedem Landesschulrat Personalstellen, um kurzfristig etwa bei Unfällen oder Krankheitsfällen Lehrer einsetzen zu können. "Generell glaube ich, dass das leichter handelbar ist." Dieses System funktioniere gut, solange es keinen Lehrermangel gebe.

Für kleine Schulen Landessysteme gut

Die Unterschiede zwischen Bundes- und Landeslehrern seien zum Teil auch dadurch begründet, dass AHS und BMHS im Vergleich meist große Schulen mit vielen Beschäftigen sind und es umgekehrt im ländlichen Bereich auch sehr viele kleine Schulen gebe, meinte Scholik. Dafür habe sich wiederum das Landessystem gut bewährt. Wenn sie Ministerin wäre, würde sie ihre Stoßrichtung dahin richten, ein funktionierendes System für das Controlling zu bekommen. Bei den Bundeslehrern gehe das derzeit "auf Knopfdruck".

Generell ortet Scholik in der derzeitigen Auseinandersetzung eine "rein machtpolitische Diskussion". "Da geht es gar nicht um Reformen." (APA)