Isabella Meus und Artur Worseg.

Foto: STANDARD/Thomas Rottenberg

Man kann nicht immer nur in Liechtenstein recherchieren. Das wird auf Dauer auch fad, und es geht ohnehin nichts weiter. Besser, man wendet sich lohnenderen Recherchen zu. Eigentlich wollte news.at nur Zeuge einer Fettabsaugung im Operationssaal von Promi-Chirurg Artur Worseg werden. Und schon tut sich was. Doch dann kam alles anders: Ex-Freundin Isabella Meus schneite herein, sah, dass der gemeinsame Sohn Paris beim Saugen zugegen war - und stieg auf die Barrikaden. Und weil es nicht jeden Tag vorkommt, dass bei einer Familienveranstaltung im Operationssaal jemand auch noch auf die Barrikaden steigt, kannte der Wille zur Information keine Grenzen mehr: Siehe Filmdokument auf www. news.at.

Ob es auch festhält, was "News" von der Saugveranstaltung berichten kann? Grande Finale für Meus und Worseg. Beauty-Doc Worseg - der Sauger - spricht nun sogar vom "Beginn eines langen Rosenkriegs." Dazu muss man nicht unbedingt verheiratet sein, wovon eine gewisse Katzi "News" ein Lied vorzusingen weiß. Seit neun Monaten ist sie "Katzi", die Freundin des Penetranzpoliers. Vom anfänglichen Spaß an der Namhaftigkeit ist der jungen Frau nicht viel geblieben. Ihr Blick ist leer, ihr Tonfall resigniert, ihr Äußeres nicht nur durch Nasen- und Brust-OP stark verändert. Um es kurz zu machen: Die Liaison mit Baumeister Lugner zerstörte fast ,Katzis' Leben - und dauert doch immer noch an. Wir werden also noch viel über dieser Traumpaar zu lesen bekommen.

Frau sollte in diesen Dingen nichts überstürzen. So bietet "Woman" in der August-Nummer wieder die tollsten freien Männer des Landes zum Anklicken & Flirten. Dem Durchschnittsmann erschließt sich nicht ohne weiteres, was das versammelte Angebot zwischen 24 und 44 zum tollsten machen soll, aber das ist vermutlich nur Neid. Die Redakteurinnen, die die Traumprinzen ausgewählt haben, werden die Schmetterlinge im Bauch schon gespürt haben. Was die Exemplare zum Verlieben unter Ich biete einer Frau ... eventuellen Anklickerinnen verheißen, bleibt allerdings wolkig. Ein Einzelhandelskaufmann aus Trumau bietet niveauvolle Gespräche, ein Student vor allem Ehrlichkeit - was sonst. Ein Kitesurflehrer verspricht eine schöne und aufregende Zeit, ohne auf deren Dauer näher einzugehen, umso großzügiger das Angebot eines Moderators: eine gemeinsame Zukunft. Partnerschaft, gemeinsames Lachen, lange Gespräche, sogar Aufmerksamkeit sind ebenfalls beliebte Selbstempfehlungen. Nur einer wird konkret: Ich kann kochen. Aber Vorsicht ist geboten, er verlangt von seiner Traumfrau: Sie darf mich vor allem nicht einengen wollen! Ob sie das uneingeengt Gekochte dann auch essen muss?

Beim Penetranzpolier von "News" weiß frau jedenfalls exakter, wie sie dran ist, da gibt es Katzis klares Bekenntnis. Im Großen und Ganzen macht er alles, was ich brauche. Wenn ich daliege und ihm sage, mir geht's so schlecht, meint er manchmal: Selber schuld, wenn du so viel gefressen hast. Dass er einer Frau so viel Offenheit bietet und es dennoch nicht unter die schnuckeligen Männer aus ganz Österreich geschafft hat, die garantiert noch zu haben sind - Schmetterlinge im Bauch ... Rasender Herzschlag beim Gedanken an IHN -, spricht nicht für "Woman".

Wichtig ist, sich in diesen Dingen an den Grundsatz zu halten: Bedenke das Ende! Das zeigte ein Bericht in der "Presse" von Mittwoch, der Donnerstag in "Heute" emotional und fotografisch aufgebauscht wurde: Pfarrer vergisst aufs Brautpaar! Dechant versetzt Festgesellschaft für Taufe und Heirat - Beinahe-Eheleute sind jetzt sauer auf Priester: Kirchenaustritt.

In der "Presse" hatte es nur geheißen, Trauung geplatzt: Pfarrer vergisst den Termin. Das kann heutzutage schon passieren. Dabei hätte er gleich zwei Sakramente spenden sollen. "Ein Traum ist zerstört. Es war das Schlimmste, was mir jemals passiert ist. Mir ist die Luft weggeblieben." So beschreibt Iris Tobias der "Presse" den Tag ihrer geplanten Trauung und gleichzeitigen Taufe ihres 14 Monate alten Sohnes Fabian. In "Heute" blieb der Braut nicht nur die Luft weg, sondern auch der Glaube: "Es war furchtbar. Jetzt wollen wir austreten!" Und: Fabian soll auch nicht getauft werden.

Happy End: Um den Schock zu verdauen, ist im September eine Fernreise geplant. "An einem Sandstrand werden wir heiraten - ohne Gesandten einer Kirche und ohne Trauer." Das walte Gott. (Günter Traxler, DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.8.2010)