Washington - Die USA wollen dem UN-Sicherheitsrat laut einem Pressebericht schon in der kommenden Woche eine Resolution zur Aufhebung der Sanktionen gegen den Irak vorlegen. Der UNO würde bei der irakischen Ölausfuhr dann künftig nur eine beratende Rolle zukommen, berichtete die US-Zeitung "Washington Post" am Freitag unter Berufung auf hochrangige US-Regierungsbeamte.

Ausländische Handelsaktivitäten im Irak sollten dem Entwurf zufolge so lange von der US-Regierung und ihren Koalitionspartnern kontrolliert werden, bis eine neue irakische Regierung ihr Amt antrete. Die Einkünfte aus der irakischen Ölausfuhr sollten künftig nicht mehr von den Vereinten Nationen, sondern von einer internationalen Finanzbehörde kontrolliert und für den Wiederaufbau des Landes verwendet werden.

Washington wolle mit dem Entwurf der französischen Regierung zuvorkommmen, die sich zu Beginn der Woche für eine Aussetzung des Handelsembargos ausgesprochen hatte, sagten US-Regierungsbeamte der Zeitung: "Wir dachten, wir müssen hier eine Lücke ausfüllen und über die Endphase reden." Anderenfalls hätten die USA noch "ein oder zwei Wochen" mit ihrem Resolutionsentwurf gewartet, zitierte das Blatt weiter. Weil die Regierung es nun so eilig damit gehabt habe, sei der Vorschlag des US-Verteidigungsministeriums angenommen worden, wonach die Sanktionen gegen den Irak umfassend beendet werden sollen. Das US-Außenministerium habe eine schrittweise Aufhebung bevorzugt.(APA)