Vaduz - Die unangenehme Notwendigkeit des Sparens sei für das Fürstentum Liechtenstein gleichzeitig eine einmalige Chance, hat Erbprinz Alois am Staatsfeiertag erklärt. Er rief die Bevölkerung auf, die Umsetzung des staatlichen Sparpaketes zu unterstützen. Durch ein schnelles und konsequentes Ausgleichen des Staatshaushaltes könne Liechtenstein seine Reputation als wirtschaftlich stabiler Standort weiter festigen, sagte Erbprinz Alois am Sonntag in seiner Ansprache auf der Vaduzer Schlosswiese zum Staatsfeiertag. Das Land könne damit einen in Zukunft immer wichtiger werdenden Standortvorteil stärken.

Wegen wegbrechender Steuereinnahmen erwartet das Fürstentum für das laufende Jahr ein Defizit in der Staatsrechnung von 181 Millionen Franken (134,2 Mio. Euro). Ein von der Regierung geschnürtes Sparpaket von jährlich 160 Millionen Franken soll den Haushalt innerhalb von vier Jahren wieder ins Lot bringen.

Der Erbprinz zeigte sich erfreut, dass es der Regierung gelungen sei ein so umfangreiche Sparpaket zu schnüren, das sowohl vom Parlament als auch von Verbänden unterstützt werde. Entscheidend sei aber, dass Landtag und Bevölkerung auch dann noch hinter den Einsparungen und Reformen stünden, wenn konkrete Maßnahmen tatsächlich zur Anwendung kämen.

Neben dem Sparen plädierte der Erbprinz auch für einen verbesserten Einsatz der Steuermittel. Die Staatsaufgaben müssten hinterfragt und strukturelle Defizite beseitigt werden. Man solle darüber nachdenken, ob gewisse Aufgaben nicht besser durch Gemeinden oder Private erfüllt werden könnten.

Weiter unterstrich der Erbprinz die Notwendigkeit, langfristig wichtige Reformen wie jene des Schulwesens und des Finanzplatzes nicht zu vergessen. Vor allem die Neuausrichtung des Finanzplatzes müsse konsequent weiterverfolgt werden, damit dieser möglichst bald vollständig auf einer nachhaltigen Basis stehe. (APA/sda)