Teheran - Der Iran geht im Streit um sein Atomprogramm weiter auf Konfrontationskurs. Ungeachtet der jüngsten UN-Sanktionsrunde kündigte die Regierung in Teheran am Montag den Bau einer dritten Anlage zur Urananreicherung an. Baubeginn solle Anfang 2011 sein, wurde der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, auf der Internetseite des Staatsfernsehens zitiert. Bisher hat der Iran eine Anreicherungsanlage in Natanz in Betrieb. Eine zweite Anlage wird derzeit innerhalb eines Berges in Fordo nahe der heiligen Stadt Qom (Ghom) gebaut.

Insgesamt seien zehn Standorte für neue Urananreicherungsanlagen gefunden worden, sagte Salehi. Eine der Anlagen solle ab der ersten Hälfte des kommenden Jahres errichtet werden. Wo sie entstehen soll, sagte Salehi nicht.

Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms nach Atomwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran weist dies zurück. In dem seit Jahren schwelenden Streit hatte der UN-Sicherheitsrat am 9. Juni die bestehenden Sanktionen gegen Teheran verschärft. Die USA und die EU beschlossen zusätzliche Sanktionen. (APA/AFP)